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Fun Fact: Das Emoji in diesem Bild zeigt eigentlich keine betenden Hände, sondern zwei Hände, sich ein "High Five" geben.
Catloaf Software LLC

Während herkömmliche KI-Chatbots wie ChatGPT, Googles Bard oder der Chatbot in Microsofts Bing für viele Menschen inzwischen Teil des Alltags sind, wird die gleiche Technologie auch gerne genutzt, um Bots für spezifische Zwecke zu erstellen. In diese Kategorie fällt die App "Text with Jesus", die für Mac, iPad und iPhone verfügbar ist. Trainiert wurde die App auf dem gleichen System wie ChatGPT. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man hier mit KI-Versionen von Jesus und anderen Personen aus der Bibel chatten. Darunter etwa Maria und Joseph sowie Judas und die restlichen Apostel.

Die App per se ist gratis. Wer sich aber mit allen Figuren unterhalten möchte, muss ein Abo für 2,99 Dollar pro Monat abschließen. Auch Satan, der Herr der Finsternis, ist in die App integriert, allerdings ist die Interaktion mit ihm standardmäßig deaktiviert und muss von der Nutzerin oder dem Nutzer aktiviert werden. Dem Developer Catloaf Software LLC zufolge geht es bei der App darum, biblisches Wissen auf spielerische Weise zu vermitteln. Integriert sind auch "Worship Tools", mit denen die eigenen Bibelstudien geplant werden können.

Wie User auf "Text with Jesus" reagieren

Die Reaktionen auf eine derartige App fallen erwartungsgemäß gemischt aus. Während manche Menschen "Text with Jesus" als informativ oder unterhaltsam empfinden, wird den Entwicklern andererseits auch Blasphemie vorgeworfen. Entsprechend verweisen die Developer auf ihrer Website darauf, dass die Chats der Bildung dienen, aber kein Anspruch auf die reale Darstellung einer Interaktion mit göttlichen Entitäten besteht.

Catloaf Software LLC

Andere Kritik bezieht sich auf die üblichen Probleme, die es mit Sprach-KIs dieser Art gibt. So ist es auch möglich, dass der Fake-Jesus halluziniert – also Bezüge herstellt oder Informationen liefert, die in dieser Form nicht richtig sind. Ein anderer Aspekt ist jener des Datenschutzes: die Konversationen werden nämlich auf den Servern des Anbieters gespeichert, wiewohl das Unternehmen aus Los Angeles betont, diese Daten nicht mit Dritten zu teilen.

Anderer Kritik bezieht sich schließlich darauf, dass die Aussagen der dargestellten Figuren nicht immer authentisch sind. So schreibt ein User im App Store, dass Satan Aussagen tätige wie "Als AI-Sprachmodell habe ich keine persönlichen Emotionen oder Intentionen, weshalb jegliche wahrgenommene negative Intention unbeabsichtigt ist" oder "Wenn du zu einer spezifischen Sache Ratschläge suchst, dann freue ich mich, Dir zu helfen". Und das klingt nun wirklich nicht nach Worten des Höllenfürsts. (stm, 27.8.2023)