Unwetter Tirol, Sturmböen und Starkregen
Am Samstagabend hatten Sturmböen und Starkregen im Tiroler Unterland, vor allem im Raum Kufstein, Bäume zum Umstürzen gebracht.
APA/ZOOM.TIROL

Kufstein/Innsbruck – Angesichts des anhaltenden, mitunter starken Regens hat das Land Tirol Sonntagnachmittag vor teils großer Hochwassergefahr gewarnt. Eine solche bestehe derzeit am Inn vom Ober- bis in das Unterland, den Zubringern des Flusses im Oberland wie beispielsweise der Sanna, Pitze und Ötztaler Ache sowie an der Sill. Es könne nicht nur zu erhöhten Wasserständen, sondern auch zu lokalen Vermurungen infolge der Niederschläge kommen.

Dies erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes. In den betroffenen Bereichen könnten Wasserstände auftreten, die alle 30 Jahre oder seltener vorkommen. Spitzen an den Zubringern wurden Montagmittag, am Inn bis Montagabend erwartet.

Nach derzeitigen Prognosen sei jedenfalls von "teils hohen Wasserständen" auszugehen. Sonntagabend seien bereits deutliche Anstiege der Wasserstände an den betroffenen Gewässern zu erwarten, so die Verantwortlichen, die von "Abflussspitzen im Hochwasserbereich" sprachen. Für Sonntag wurden Niederschlagsmengen zwischen 70 und 100 Millimeter im Großteil des Bundeslandes prognostiziert. Am Alpenhauptkamm vom Reschen bis in das hintere Zillertal seien stellenweise bis zu 150 Millimeter möglich. Erschwerend komme hinzu, dass die Schneefallgrenze nach aktuellen Informationen in höheren Lagen bleibe, Regen werde damit nicht als Schnee gespeichert, sondern schneller abflusswirksam.

Lokale Vermurungen

"Wir appellieren an die Bevölkerung, die Verhaltensempfehlungen zu beachten, sich von Gewässern fern zu halten und gegebenenfalls die Anweisungen der Behörde zu beachten", betonte Rizzoli. Auch seitens der Behörden und Einsatzorganisationen wurden Vorkehrungen für den Fall der Fälle getroffen. Es gebe sowohl enge Abstimmungen mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettung, der Stadt Innsbruck, den Bezirkshauptmannschaften als auch mit Kraftwerksbetreibern in den betroffenen Regionen, wurde unterstrichen.

Bereits am Freitag hatte das Land für den Zeitraum von Sonntag bis Montag eine "vorsorgliche Hochwasserwarnung" ausgesprochen. Es könnte etwa zu lokalen Vermurungen beziehungsweise Übertreten von Bächen kommen, hatte es geheißen.

Kleiner Bach im Paznauntal über Ufer getreten

Abseits der Warnungen verlief der Sonntag im Bundesland hingegen bis zum frühen Abend ohne nennenswerte, unwetterbedingte Einsätze. "Es war eigentlich ein sehr ruhiger Tag", hieß es von der Leitstelle Tirol zur APA. Lediglich im Paznauntal sei ein kleiner Bach über die Ufer getreten und das Wasser über die Bundesstraße auf ein Feld gelangt.

Auch zuvor hatte eine relativ entspannte Situation vorgeherrscht. Am Samstagabend und in der Nacht kam es nur lokal zu einigen Ereignissen. Sturmböen und Starkregen hatten am Samstagabend im Tiroler Unterland, und dabei vor allem im Raum Kufstein, für vereinzelte Schäden gesorgt. Die Einsatzkräfte hatten es vor allem mit umgestürzten Bäumen zu tun, in wenigen Fällen drang Wasser in Keller ein. "Rund ein Dutzend Einsätze" habe es bis Sonntagfrüh gegeben, so die Leitstelle. (APA, red, 27.8.2023)