Tropensturm Idalia
Idalia war am Sonntagabend in der Karibik mit Windgeschwindigkeiten von rund 65 Stundenkilometern unterwegs.
AFP/NOAA/RAMMB

Tallahassee – Die US-Behörden haben den Wirbelsturm Idalia zum Hurrikan hochgestuft. Die Windgeschwindigkeit liege aktuell bei bis zu 120 Kilometern pro Stunde, das Zentrum des Sturms befinde sich rund 135 Kilometer nördlich der Westspitze Kubas, teilte das National Hurricane Center (NHC) am Dienstag mit. Idalia werde schnell an Stärke gewinnen. Der Sturm werde am Mittwoch als schwerer Hurrikan der Stärke drei mit Windgeschwindigkeiten von über 180 Kilometern pro Stunde an der Westküste Floridas auf Land treffen. Teile Westfloridas könnten bereits am Dienstag von starken Regenfällen betroffen sein.

Florida bereitet sich bereits auf den Sturm vor. Gouverneur Ron DeSantis hat vorsorglich für 46 Bezirke den Notstand erklärt. In 21 Bezirken sind die Bewohner aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Menschen sollten sich "jetzt auf starke Regenfälle, Überschwemmungen und Stromausfälle vorbereiten", schrieb der Gouverneur am Montag im Kurznachrichtendienst X, evormals Twitter.

Für eventuelle Rettungseinsätze stünden bis zu 5.500 Mitglieder der Nationalgarde bereit, ergänzte er. Der Flughafen in Tampa teilte mit, wegen Idalia den Flugbetrieb von Dienstag an vorübergehend einzustellen. US-Präsident Joe Biden sicherte dem Bundesstaat volle Unterstützung zu. Heftige Regenfälle und Sturm werden auch im Landesinneren und an der Ostküste Floridas erwartet. Hurrikan Ian richtete vergangenes Jahr in dem Bundesstaat gewaltige Schäden an, dutzende Menschen kamen ums Leben.

Idalia wäre der vierte schwere Hurrikan, der Florida binnen sieben Jahren heimsucht – nach Irma 2017, Michael 2018 und Ian, der im vergangenen September die höchste Kategorie fünf erreichte. Wegen der großen Schäden haben die Versicherer die Prämien in die Höhe geschraubt oder dem Staat sogar den Rücken gekehrt.

Überschwemmungen in Kuba

Im Westen Kubas verursachte Idalia mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde laut örtlichen Medien am Montagabend bereits Überschwemmungen. Betroffen war demnach vor allem die für die Tabakproduktion wichtige Provinz Pinar del Río. Es habe auch Evakuierungen gegeben. Mancherorts sei zudem der Strom ausgefallen. In dieser Region der Karibikinsel hatte es schon beim Durchzug des Hurrikans Ian Ende September des vergangenen Jahres schwere Schäden gegeben.

Die Saison tropischer Wirbelstürme dauert im Atlantik von Juni bis November. Ab andauernden Windgeschwindigkeiten von 119 Kilometern pro Stunde ist von einem Hurrikan die Rede. Der Klimawandel erhöht Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

Die Stärke von Hurrikans wird nach einer von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala bemessen: Ein Hurrikan der Kategorie eins erreicht bis 153 Kilometer pro Stunde. Stufe zwei gilt bis Tempo 177, Stufe drei bis 208 und Stufe vier bis 251 Kilometer pro Stunde. Verheerende Schäden drohen bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie fünf, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 251 Kilometern pro Stunde rotiert. Oft gewinnen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. (APA, 29.8.2023)