Thiem US Open
Dominic Thiem siegt trotz Magenproblemen.
EPA/SARAH YENESEL

New York – Dominic Thiem und Sebastian Ofner haben bei den Tennis-US-Open die zweite Runde erreicht. Für Thiem ist ein 6:3,6:2,6:4 gegen den Kasachen Alexander Bublik (Nr. 25) sein erster Major-Matchsieg seit den Australian Open 2021 und nach seiner Handgelenksblessur. Ofner besiegte beim Debüt im US-Open-Hauptfeld den Portugiesen Nuno Borges 7:6(5),3:6,7:6(7),6:4. Für Thiem geht es nun gegen Ben Shelton, für Ofner mit Frances Tiafoe (10) ebenfalls gegen einen US-Amerikaner.

Bedeutsamer Sieg

Thiem war in der vergangenen Woche wegen "einer Art Gastritis" angeschlagen gewesen und musste daher auf sein Antreten beim ATP-Turnier in Winston-Salem verzichten. Am Wochenende erklärte sich der 29-Jährige für das Duell mit dem unorthodox spielenden Bublik aber bereit. Dieser versuchte nach verlorenem ersten Satz, Thiem aus dem Rhythmus zu bringen, doch der US-Open-Sieger von 2020 behielt die Nerven und spielte die Partie trocken herunter. Im dritten Satz musste er seinem Gegner noch ein Rebreak zugestehen, servierte dann aber nach 1:52 Stunden aus.

"Dieser Sieg ist sehr speziell", sagte Thiem auf dem Platz und bezog sich damit auch auf seinen US-Open-Triumph 2020. "Es bedeutet sehr viel für mich, dass der erste Grand-Slam-Sieg gerade hier passiert ist. Ich hätte mir dafür keinen besseren Platz aussuchen können. Ich bin super, super-happy." Thiem hob auch den Unterschied zu vor drei Jahren hervor, als er vor leeren Rängen im Finale triumphierte und betonte, dass ihm das zu Monatsbeginn erreichte Kitzbühel-Finale viel Selbstvertrauen gegeben habe. "Ich bin zurück in der Spur. Mein Spiel ist zurück."

Bublik spielt gerne Stoppbälle, ein solcher missglückter bescherte Thiem sein erstes Break. Zwar musste Österreichs Nummer zwei per verschlagener Vorhand postwendend das Rebreak hinnehmen, doch er blieb am Drücker und erhöhte auf 5:3, nachdem er bei einem der bekannten Aufschläge Bubliks von unten auf der Hut gewesen war. Der 26-jährige Kasache fand dann noch einmal einen Breakball vor, nach 38 Minuten hatte Thiem die wichtige Satzführung aber in der Tasche.

Ein Break zum 2:1 stellte die Weichen für den nächsten Satzgewinn, und auch sein erstes Servicegame im dritten Satz gab Bublik ab. In Folge agierte der eigentliche Favorit teilweise eher lustlos und deswegen durchaus auch gefährlich. Er kam dann eben auch noch einmal etwas heran, wie in der zweiten Runde der French Open blieb aber letztlich Thiem siegreich. "Er ist ein starker Spieler, er war gesetzt. Und ein Sieg in drei Sätzen, ich könnte nicht glücklicher sein", meinte Thiem. "Ich bin froh, zumindest noch ein Match zu haben. Ich hoffe, dass ich wieder einen Lauf starten kann."

Gegen den 20-jährigen Shelton liegt Thiem im Head-to-Head 1:0 voran. Die Partie gewann er heuer im Estoril-Achtelfinale auf Sand 6:2,6:2, nun steht also der erste Vergleich auf Hartplatz bevor. Als Weltranglisten-47. liegt Shelton im Ranking 34 Plätze vor Thiem. Mit Bublik hatte der Lichtenwörther die Nummer 27 besiegt.

Für Thiem war der Sieg über Bublik sein 75. auf Grand-Slam-Ebene. Aus Österreich kann nur Thomas Muster (77 Siege) erfolgreicher bilanzieren.

Ofner in vier Sätzen weiter

Das hat im Idealfall auch Ofner vor, nachdem er nun im ersten Duell mit Nunes seinen ersten Sieg seit fünfeinhalb Wochen gefeiert hat. Zuletzt hatte der 27-Jährige in Umag, Kitzbühel und Winston-Salem jeweils zum Auftakt verloren, sich aber dennoch in den Top 60 gehalten. Aufgrund des Rankings (58 zu 79) galt Österreichs Nummer eins gegen den Südeuropäer als leichter Favorit, entscheidend war dann auch seine Nervenstärke in den beiden Tiebreaks. Im vierten Satz kamen dann noch Erinnerungen an den gegen Alex Molcan (SVK) verschenkten Kitzbühel-Sieg auf.

Näher als von 2:5 auf 4:5 ließ Ofner Borges aber nicht mehr herankommen. Im ersten Satz hatte der ÖTV-Profi ein Break gegen sich gleich wettgemacht, so ging es ins Tiebreak. Mit einem 2:0 marschierte Ofner vorerst auch im zweiten Durchgang vorneweg, nach einer 3:1-Führung hatte er aber einen Durchhänger. Vorentscheidend Satz drei, als Ofner nach einer 4:1-Führung neuerlich ins Tiebreak musste. Mit der 2:1-Satzführung im Rücken zog er fortan auf 5:1 davon und dachte dann wohl nur kurz an die Molcan-Partie, als er nach einer 6:4,5:0-Führung noch verloren hatte.

Nach dem in 2:55 Stunden eingefahrenen Erfolg ist Ofner am Mittwoch gegen Tiafoe naturgemäß klarer Außenseiter. Gespielt hat er gegen den 25-jährigen Weltranglisten-Zehnten noch nie.

Grabher musste zurückziehen

Grabher US Open
Die US Open müssen ohne Julia Grabher stattfinden.
IMAGO/Juergen Hasenkopf

Die Vorarlbergerin Julia Grabher kann am Montag nicht zu ihrem Erstrunden-Match bei den Tennis-US-Open in New York antreten. "Meine körperliche Verfassung lässt das im Augenblick leider nicht zu", vermeldete die 27-Jährige auf Facebook. "Ich habe mich in den letzten Tagen beim Training am Handgelenk verletzt. Wir haben alles probiert, um mich fit zu bekommen, aber die Schmerzen sind zu groß." Für sie gehe es nun zurück nach Österreich, um alles abklären zu lassen.

Grabher hätte gegen die Chinesin Wang Xiyu gespielt, gegen die sie eine Woche zuvor in Cleveland 6:3,6:4 gewonnen hatte. Für Österreichs Nummer eins ist es ein Rückschlag, nachdem sie sich heuer in ihrer bisher besten Saison bis auf Platz 54 der Weltrangliste gespielt hat. Gegen Wang hätte sie ihr Debüt in Flushing Meadows gegeben, darauf muss sie nun zumindest noch ein weiteres Jahr warten. (APA, luza, 28.8.2023)