In wenigen Wochen ist es wieder so weit: Mit dem Pixel 8 will Google eine neue Generation seiner eigenen Smartphones der Öffentlichkeit präsentieren. Dass diese eine ganze Reihe von durchaus signifikanten Hardware-Updates erhalten soll, wurde an dieser Stelle erst vor kurzem ausführlich beleuchtet. Ein neuer Bericht legt nun aber eine weitere Änderung nahe, und zwar eine, die für manch Interessenten noch wichtiger als eine bessere Kamera oder ein schnellerer Chip sein könnte.

Richtung: iPhone

Google will mit dem Pixel 8 sein Update-Versprechen signifikant ausbauen. Das behauptet zumindest 9to5Google in Berufung auf eine der eigenen Quellen. "Signifikant" bedeutet in dem Fall: sowohl mehr Updates, als es derzeit bei den besten Android-Geräten gibt, als auch ein längerer Support-Zeitraum. Damit sollen sich die Pixel-Geräte von ihrem Support-Versprechen her gar in Richtung iPhone bewegen.

Pixel 8 Pro In Hellblau
Das Pixel 8 Pro in "Sky", wie es in der Vorabversion eines geleakten Werbespots zu sehen ist.
Google

Relativ vage Aussagen, die aber zumindest einen gewissen Anhaltspunkt für konkrete Werte liefern. Mehr große Updates als Samsung würde in dem Fall mindestens fünf Stück bedeuten, Samsung liefert derzeit vier und ist damit der in dieser Hinsicht aktuell beste Android-Hersteller. Den längsten Zeitraum für Sicherheitsaktualisierungen liefert momentan – gemeinsam mit ein paar anderen Anbietern – ohnehin Google selbst, und zwar mit fünf Jahren. Ein Update hier müsste also sechs oder mehr Jahre bedeuten.

Vergleiche

Ganz beim iPhone wäre man damit zwar noch nicht, aber zumindest würde es damit tatsächlich langsam in die Nähe der Apple-Geräte gehen. Wie im Vorjahr in einer Analyse der Update-Politik von Apple und Google ausgeführt, liefert Apple derzeit je nach Modell fünf oder sechs große Versionssprünge. Die Versorgung mit Sicherheitsaktualisierungen geht dann üblicherweise noch zwei bis drei Jahre länger. Ein offizielles Update-Versprechen von Apple gibt es nicht, insofern muss man sich hier an der aktuellen Praxis orientieren.

Mit Vorsicht genießen

Angemerkt sei, dass es noch etwas früh ist für allzu große Freude über diesen Bericht. Denn selbst wenn die Quellen von 9to5Google recht haben, so können sich solche Pläne natürlich auch bis zur letzten Minute noch ändern. Offiziell ist all das also erst, wenn Google es wirklich ankündigt.

Vorgeschichte

Es wäre damit das zweite Mal innerhalb weniger Jahre, dass Google sein Update-Versprechen ausdehnt. Mit dem im Jahr 2021 vorgestellten Pixel 6 garantierte Google erstmals drei große Versionssprünge und fünf Jahre an monatlichen Sicherheitsaktualisierungen. Zuvor waren es nur drei Jahre an Sicherheitsaktualisierungen.

Abzuwarten bleibt, ob Google das neue Update-Versprechen auch auf ältere Geräte ausdehnt – eben jenen ab dem Pixel 6. In der Vergangenheit war das nämlich nicht der Fall. Das führt dazu, dass das Pixel 4a vor kurzem sein letztes geplantes Sicherheits-Update erhalten hat, das Pixel 5 in wenigen Monaten dasselbe Schicksal ereilen wird.

Keine Ausreden mehr

Bei diesen Geräten hat Google aber zumindest eine halbwegs taugliche Ausrede, nämlich dass der zugehörige Chip von Qualcomm geliefert wird und man damit auch von dessen eigenem Support-Zeitrahmen abhängig ist. Dass man trotzdem länger Updates liefern kann, wenn man nur will, hat Samsung bewiesen, dennoch ist dieses Argument nicht komplett von der Hand zu weisen. Bei den schon mit eigenem Tensor-Chip ausgelieferten Geräten ab dem Pixel 6 kann dieses Argument hingegen nicht mehr gelten.

Unabhängig von solchen Detailfragen würde eine signifikante Ausdehnung des Update-Zeitraums durch Google andere Android-Hersteller gehörig unter Druck setzen. Viele davon tun sich derzeit schon schwer, überhaupt in die Nähe des aktuellen Supports von Google und Samsung zu kommen. An einem Überblick der aktuellen Situation versucht sich übrigens das Projekt Android Update Tracker, wo die Update-Realität vieler Smartphones zumindest in Hinblick auf große Versionssprünge ausgeführt wird. (Andreas Proschofsky, 29.8.2023)