Die Reporterin des beliebten ORF-Formats "Am Schauplatz" begibt sich am Donnerstag um 21.05 Uhr in ORF 2 zunächst nach Wien-Favoriten. Dort versammelt sich an lauen Sommerabenden rund um den Kurpark die Szene der "Tuner und Poser". Die jungen Männer zwischen 20 und 25 Jahren erzählen mit viel Enthusiasmus über ihre teuren Traumautos. Die Anrainer und Anrainerinnen schimpfen über Lärm, Störung des Biorhythmus, Staatsversagen. Ein Polizist versichert, man habe "im Stadtgebiet alles unter Kontrolle".

Wrack Unfall Auto
Das Autowrack von Stjepan V., einem ehemaligen Raser, der mit 230 km/h einen Unfall gebaut hat und dabei fast im Autowrack verbrannt ist.
ORF

Die Stimmung ändert sich schlagartig, als Youtube-Material von einer rasanten Fahrt auf der Landstraße eingespielt wird. Ein Baum kommt immer näher, dann bricht der Film ab. Das Wrack, das danach ins Bild kommt, ist kaum noch als Fahrzeug zu erkennen. Der Unfallfahrer, nun "zu 70 Prozent behindert", wie er sagt, wird vor seiner Gerichtsverhandlung interviewt.

Nach dem Tod der Tochter

Noch emotionaler wird es, als die Mutter eines Unfallopfers zu Wort kommt. Nach dem Tod ihrer Tochter setzte sie sich erfolgreich für die Verschärfung des sogenannten Rasergesetzes ein. Ab März 2024 kann das Auto im Fall einer extremen Geschwindigkeitsübertretung beschlagnahmt und in weiterer Folge auch versteigert werden. Schon ab Oktober 2023 kann Rasern an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen werden.

Das Statement eines jungen Mannes, der bei einer Polizeikontrolle gefilmt wird, wirkt nun noch verstörender. Der Angehaltene erklärt selbstbewusst und nonchalant, dass die Gesetze zu kurz greifen, denn das Auto, das er fährt, gehört seiner Freundin: "Aufgrund von was soll man ihr das Fahrzeug wegnehmen?" (Olivera Stajić, 31.8.2023)