Dwight Schrute bei einer Entspannungsübung
Dwight Schrute muss sich zwischen den Verkaufsgesprächen entspannen.
Bandai Namco, Screenshot Youtube

"Kampfjets? Ja. Kampfroboter? Nein", sagt Rainn Wilson in sein Retro-Headset, als er mit einer geschmacklich zumindest fragwürdigen Krawatte um den Hals in einem typisch tristen US-Büro sitzt. Wer beim Namen Rainn Wilson die Stirn runzelt, mag sich vielleicht an die Kultserie "The Office" erinnern, in der Wilson den Papierverkäufer mit Hang zum Extremismus und Teilzeitrübenbauern Dwight Schrute darstellte.

Doch anscheinend hat Dwight die Branche gewechselt, denn er versichert nun Eigentum gegen durch Kampfroboter verursachte Schäden. "Ein beeindruckender Laser-Einschlag, aber nein", lehnt er eine Kundenanfrage ab. "Natürlich habe ich auch Angst vor den Klingen von Mechs, darum verlasse ich mein Büro auch niemals", wimmelt er einen anderen Kunden der fiktiven Versicherung Mechless Mutual ab.

Sogar ein Kleingedrucktes mit den Versicherungskonditionen gibt es. "Wenn das Leben passiert", heißt es unter dem am Mittwoch veröffentlichten Video, "deckt die Mechless Mutual Insurance alles* ab, damit Sie Ihren Seelenfrieden haben". Das Sternchen führt zum Kleingedruckten unter dem Video: "Mechless Mutual deckt keine Schäden, Todesfälle oder Eventualitäten, die durch Mechs* verursacht werden", heißt es da. Auch nicht inbegriffen sind Schäden, die durch abgetrennte Mech-Teile verursacht werden, und ja, der Tod durch Zerquetschen ist ebenfalls explizit ausgenommen, falls man von dem herabfallenden Teil eines Mechs getroffen wird.

Werbestunt für "Armored Core VI"

Dabei handelt es sich natürlich um ein geschickt gemachtes Werbevideo für "Armored Core VI: Fires of Rubicon". Das jüngste Werk aus dem Hause From Software geht zurück zu den Wurzeln des Studios und bringt wieder epische Schlachten zwischen haushohen Kampfrobotern – gerne auch Mechs oder Gundams genannt. Diese Werbestrategie ist für das japanische Spielestudio überraschend, war man im Marketing bisher doch eher zurückhaltend und verließ sich bei den "Soulsborne"-Spielen und "Elden Ring" doch eher auf den Hype innerhalb der Community. Offenbar will man jetzt ein breiteres Publikum ansprechen.

Ob das überhaupt notwendig ist, darf angezweifelt werden: Das Actionspiel erfreut sich in der Fachpresse wie in der Spielerschaft bester Kritiken. Die Fachwelt lobt vor allem das Gameplay, das selbst eingefleischte Souls-Puristen abhole, und die für das Studio üblichen spektakulären Bosskämpfe.

Prominente Werbung für Videospiele machen zu lassen ist nicht neu. So durften bereits Jonah Hill und Sam Worthington als Veteran und ahnungsloser Lehrling ein Effektfeuerwerk für "Call of Duty: Modern Warfare 3" abfackeln.

Bryan Cranston, spätestens seit seiner Rolle in "Breaking Bad" als tragischer Antiheld Walter White ein Weltstar, durfte bereits die Werbetrommel für Videospiele rühren. Im Jahr 1982 gab er den Kampfpiloten in dem Klassiker "Mega Force" für den Atari 2600.

Natürlich darf in einer solchen Promiparade auch Arnold Schwarzenegger nicht fehlen. Der machte 2015 für das Mobile-Spielchen "Mobile Strike" Werbung, bevor er im Jahr 2022 zu Weihnachten das Panzerspiel "World of Tanks" in einem eher kitschigen Video bewarb. (red, 1.9.2023)