Marl/Wien - Das durch seine TV-Preise bekannte deutsche Grimme-Institut steht zum 50-jährigen Bestehen vor einem erheblichen Finanzloch: Im laufenden Jahr gab es eine "Unterdeckung" von rund 323.000 Euro bei gut drei Millionen Euro Etat, sagte Institutschefin Frauke Gerlach der dpa in einem Gespräch anlässlich des Jubiläums. 2024 werde das Defizit voraussichtlich auf rund 430.000 Euro steigen. Grund seien höhere Tarifabschlüsse sowie höhere Veranstaltungs- und Energiekosten.

Das Finanzloch für 2023 sei bereits durch höhere Förderzusagen des Landes abgedeckt, sagte Gerlach. Für 2024 bemühe sich das Institut um weitere Einsparungen. Zugleich hoffe sie auf Unterstützung der Gesellschafter und von Sponsoren. "Ich bin optimistisch, dass wir alle gemeinsam eine Lösung finden", sagte Gerlach.

Das Medieninstitut bietet Medienbildung und Forschung, verleiht alljährlich die auch in der österreichischen Fernsehbranche begehrten Grimme-Preise für vorbildliches Fernsehen und den Grimme Online Award für Qualitätsangebote im Internet. Anteilseigner sind unter anderen das Bundesland Nordrhein-Westfalen, das 80 Prozent des Etats trägt, der WDR und das ZDF, die Landesmedienanstalt und die Medienstiftung NRW und die Stadt Marl. (APA, 6.9.2023)