Proteste Klima Den Haag
Um die Anhänger von Extinction Rebellion von der Autobahn zu vertreiben, wurden Wasserwerfer eingesetzt. An anderen Orten konnten die Klimaaktivisten ungehindert protestieren.
EPA/PHIL NIJHUIS

Den Haag – In der niederländischen Stadt Den Haag hat die Polizei eine verbotene Klimademonstration aufgelöst und dabei rund 2.400 Anhänger der Gruppe Extinction Rebellion (XR) vorübergehend festgenommen. Unter ihnen seien auch zahlreiche Minderjährige gewesen, teilte die Polizei am Samstag mit. Es war bereits die achte Blockade der Autobahn A12 durch die Gruppe.

An anderen Orten in Den Haag, dem Regierungs- und Parlamentssitz des Landes, konnten Klimaaktivisten am Samstag ungehindert protestieren. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben am Samstag Wasserwerfer ein, um die XR-Anhänger von der Autobahn zu vertreiben. Sie seien zuvor aufgerufen worden, ihre Demo in der Nähe des Hauptbahnhofes von Den Haag abzuhalten, wo dies legal sei, sagte ein Behördensprecher. Weder dies noch der Einsatz von Wasserwerfern konnte die Demonstranten zum Abzug bringen. Hunderte Beamte führten sie daraufhin ab. Sie wurden in Bussen in ein Stadion in Den Haag gebracht und später freigelassen.

Extinction Rebellion plant weitere Blockaden

Eigenen Angaben zufolge will XR die Autobahn künftig solange täglich blockieren, bis in den Niederlanden sämtliche staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas gestrichen werden. Die Gruppe wirft der Regierung vor, ein Versprechen zum Abbau von Steuervergünstigungen und anderen Subventionsformen für die Luft- und Schifffahrt sowie die Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern und die Ölförderung nicht einzuhalten.

Die Polizeichefin von Den Haag, Karin Krukkert, warf den Organisatoren von XR vor, die Festnahmen provoziert zu haben, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Auf diese Weise werde die Polizei von Notfalleinsätzen und der Aufklärung von Straftaten abgehalten. Bei einer ähnlichen Protestaktion von XR auf der A12 waren Ende Mai nahezu 1.600 Demonstranten zeitweise festgenommen worden. (APA, 9.9.2023)