Aaron Rodgers wird von Leonard Floyd gesackt.
Aaron Rodgers wird von Leonard Floyd gesackt und verletzt sich dabei an der Achillessehne.
USA TODAY Sports via Reuters Con

Der Neubeginn dauerte nicht einmal fünf Minuten. Aaron Rodgers griff nach dem Football, schaute sich kurz um, verzichtete auf den geplanten Wurf, sah einen Verteidiger auf sich zurennen, versuchte noch, dem Angriff mit einer Körperdrehung auszuweichen – doch Leonard Floyd von den Buffalo Bills brachte den Star-Quarterback zu Fall. Rodgers blieb liegen, ehe ihn zwei Helfer vom Feld führten. Entsetzen machte sich breit bei den New York Jets. Bei einer MRT-Untersuchung später wurde wie befürchtet ein Achillessehnenriss diagnostiziert.

Die Jets kommentierten bei X, vormals Twitter: "Keiner von uns wollte, dass es so abläuft, aber wir wissen, dass das Engagement, das du für dieses Team gezeigt hast, uns auch in Zukunft beeinflussen wird. Gute Besserung, Aaron Rodgers."

Spektakulärer Deal

Die Jets hatten Rodgers im spektakulärsten Deal des Sommers in der National Football League (NFL) verpflichtet. Die 18 Jahre zuvor war Rodgers (39) das Gesicht der Green Bay Packers gewesen, doch der bisweilen sehr eigenwillige Superstar und die Bosse funkten längst nicht mehr auf einer Wellenlänge: Er wollte weg. Seit dem Wechsel wirkte Rodgers wie neugeboren, bei den Jets sprossen gar Träume vom Super Bowl. Bis Montagabend.

Nach dem vierten Spielzug, nach 4:04 Minuten im ersten Viertel, musste Zach Wilson für Rodgers einspringen: Der Quarterback, dessen schwankende Leistungen die Jets erst zur Verpflichtung des Altstars bewogen hatten, führte die New Yorker zu einem 22:16 nach Verlängerung gegen die hoch favorisierten Buffalo Bills. Doch alles drehte sich im MetLife Stadium in East Rutherford von New Jersey im Anschluss um den verletzten linken Unterschenkel von Rodgers, der beim Einlauf noch begeistert empfangen worden war.

Ende am Anfang

Todunglücklich war vor allem Duane Brown, dessen Aufgabe es ist, den Quarterback zu schützen. Allerdings stolperte der Left Tackle der Jets nach dem "Snap", weil er zunächst auf einen anderen Gegenspieler fixiert war, und somit stürmte Leonard Floyd auf Rodgers zu und packte ihn. "Er hat es gut gemacht", sagte Brown nach dem Spiel leise über den Antritt von Floyd. Was danach mit Rodgers passiert sei, das sei zum Kotzen. "Ich hasse es, ihn nicht auf dem Spielfeld zu sehen", jammerte Brown.

Und es wird dauern, bis Rodgers, nach dem Rücktritt von Tom Brady der Alterspräsident der NFL, wieder spielen kann: Die Saison ist zu Ende, noch ehe sie richtig begonnen hat. Und wäre es nach Brady gegangen, wäre Rodgers noch einmal so richtig durchgestartet, nachdem er die Packers bereits 2010 zum ihrem vierten Sieg im Super Bowl geführt hatte und viermal zum wertvollsten Spieler der NFL gewählt worden war. "Er wird eine großartige Saison spielen", hatte Brady (46) vor dem Saisonstart prophezeit. Daraus wird nun nichts. (sid, red, 12.9.2023)