Ein Zug fährt über ein Viadukt
Eine Zugfahrt durch Naturschutzgebiete, historische Orte und Kultur-Highlights lädt zum Träumen ein.
Ferrovia dei Parchi

Die Region Abruzzen mit ihren Provinzen L'Aquila, Teramo, Chieti und Pescara bietet nahezu unbegrenztes Naturvergnügen: Zwischen Meer und majestätischen Bergen erstrecken sich Nationalparks und Naturreservate – bei einem Drittel der Landfläche handelt es sich um geschützte Gebiete. Die biologische Vielfalt der Abruzzen fasziniert und die naturbelassenen Grotten, Thermalquellen und Seen besitzen eine ganz besondere Anziehungskraft. Auch kulturell hat die Gegend einiges zu bieten: Auf den Spuren vergangener Epochen lassen sich zahlreiche Burgen, Schlösser, Einsiedeleien und Abteien unterschiedlichster Stilrichtungen entdecken. Auch kulinarisch liebt man es in den Abruzzen einfach und bodenständig: Aufgetischt werden lokale Spezialitäten und Weine der Region, wie Montepulciano d‘Abruzzo oder Trebbiano.

Kirchturm in einer italienischen Kleinstadt
Auch kulturell haben die Abruzzen einiges zu bieten.
Lorenzo Testa

Auf historischen Wegen

In den Abruzzen finden Einheimische und Urlauber Ruhe und können dennoch viel erleben: Zum Beispiel bei einer Abenteuerfahrt mit der "Ferrovia dei Parchi". 1897 wurde die Bahnstrecke des beliebten Oldtimer-Zugs eingeweiht. Heutzutage verkehrt der Ausflugszug zwischen Sulmona und Roccaraso bzw. Castel di Sangro unterwegs, wobei je nach Jahreszeit an unterschiedlichen Orten Halt gemacht wird, und bietet unbestritten eine der schönsten Möglichkeiten, die märchenhaften Landschaften des Majella- und des Abruzzen-Nationalparks zu durchqueren. Die historischen Bahn-Waggons, die sogenannten "Centoporte" und "Corbellini", versprühen mit ihrer attraktiven Innenausstattung und den urigen Holzsitzen eine gehörige Portion Nostalgie.

Ein Dorf auf einem Berghang
In den Abruzzen finden Einheimische und Urlauber Ruhe und können dennoch viel erleben.
Regione Abruzzo

Über den Apennin bis nach Neapel

Der berühmte Schienenweg der Ferrovia dei Parchi wurde einst eingerichtet, um eine Verbindung von den Abruzzen zur tyrrhenischen Seite bis nach Neapel zu schaffen. Weil der Zug dabei über den Höhenweg des Majella-Massivs bis zu den fast 1.300 Meter hohen Hochebenen der Abruzzen unterwegs ist und sich entlang schneebedeckter Weiten schlängelt, ist er weithin auch als "transsibirische Eisenbahn Italiens" bekannt. Die spektakuläre Streckenführung ist nach der Brennerstrecke die zweithöchste Bahnstrecke Italiens und führt nicht nur hoch hinaus – flussabwärts des Sangro erreicht sie die waldreiche Hügellandschaft des Molise und passiert auf ihren Routen nicht nur Naturparks, sondern auch malerische Bergdörfer

Zug fährt durch Herbstlaub
Je nach Jahreszeit hält der Ausflugszug zwischen Sulmona und Roccaraso an unterschiedlichen Orten.
Giovanni Casacchia

Immer eine Reise wert

Die Fahrzeit mit der Ferrovia dei Parchi beträgt – mit Zwischenstopps – rund zehn Stunden und ist ganzjährig ein Genuss: Im Frühling verzücken Pfingstrosen und Narzissen ebenso wie satt-grüne Wiesen und Schafweiden. Ideale Voraussetzungen übrigens, um zwischendurch einen Spaziergang oder eine Fahrradtour einzulegen. Im Sommer hat in den Abruzzen das "Waldbaden" Hochsaison und zahlreiche Freiluftveranstaltungen laden zu Unterhaltung und Genuss abseits der Stadthitze. Und im Herbst werden die Wälder zum leuchtenden Farbspiel – eine Augenweide, die ihresgleichen sucht. Im Winter wiederum verzaubert nicht nur der Anblick auf die verschneiten Landschaften – vielmehr laden Weihnachtsmärkte und -hütten in den historischen Dörfern zum stimmungsvollen Verweilen ein.

Ein Zug fährt durch eine verschneite Landschaft
Im Winter wiederum verzaubert nicht nur der Anblick auf die verschneiten Landschaften.
Ferrovia dei Parchi