Der Verleih physischer Datenträger mit Filmen und Serien gilt eher nicht als Zukunftsmodell. Im Gegenteil, in vielen Ländern ist die Branche weitgehend kollabiert, und die wenigen verbliebenen Anbieter kämpfen ums Überleben. Das Internetgeschäft mit Streamingservices und Downloadkauf hat unseren Medienkonsum umgekrempelt.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Netflix am 25. September sein ursprüngliches Geschäft – DVD-Verleih per Post – mit 29. September einstellt und den letzten Kunden die bis dahin ausgeliehenen Scheiben überlässt. Wer das Angebot vermissen wird, hat aber eine Alternative.

Angebot mit Ausnahmen

Scarecrow, der als Non-Profit-Unternehmen betriebene größte Videoverleiher des Landes, weitet nämlich seinen Versand auf das ganze Land aus. Erprobt wurde der Service erstmals 2019, ehe man während der Pandemie nach und nach neue Gebiete erschloss, berichtet "Engadget".

Mittlerweile hat man eine überarbeitete Website für den Versand online gestellt, wo Nutzer verfügbare Titel nach Namen und Genre sortiert finden und anfordern können. Dafür ist ein eigener Account notwendig und außerdem die Freischaltung durch einen Mitarbeiter.

Geschäftsfront des Videoverleihers Scarecrow in Seattle
Das Scarecrow-Geschäft in Seattle.
Scarecrow Video

Der Bestand von Scarecrow umfasst 140.000 Filme und Serien, wobei nicht alles verschickt wird. Seltene und sonst am Markt nicht mehr verfügbare Filme, für die Pfand hinterlegt werden müsste, sind ebenso ausgeschlossen wie brandneue Werke sowie Pornografie. Ebenso ausgeschlossen sind Videokassetten und Laserdiscs.

Die Leihgebühren variieren je nach Titel, dazu fallen zwölf Dollar Versandkosten an, wobei diese bis zu sechs DVDs einschließen. Der vorgegebene Verleihzeitraum beträgt zwei Wochen, wer die DVDs und Blu-rays länger benötigt, kann per Smartphone-App verlängern oder muss Verzugsgebühren zahlen. (gpi, 15.9.2023)