Während manche Modelle den Benzinern bereits Konkurrenz machen, können viele E-Autos ihren fossil betriebenen Gegenstücken in Sachen Reichweite noch nicht ganz das Wasser reichen. Über ein experimentelles Elektroauto von der Technischen Universität München kann man das allerdings nicht behaupten.

Mit diesem, getauft "Muc022", stellte das Team einen neuen Weltrekord auf. Mit einer Akkuladung schaffte man eine Strecke von 2.573 Kilometern. Bei Vergleichen mit aktuellen Modellen von Tesla, VW und Co sollte man allerdings vorsichtig sein.

Ein experimentelles Elektroauto des
Gefahren wurde in einem leeren Hangar am Flughafen München.
TU München/TUfast Eco

400 Watt, 170 Kilogramm

Der Muc 022 des "TUfast Eco Team" bringt eine Akkukapazität von 15,5 Kilowattstunden mit, deutlich weniger als übliche E-Autos, die in der Regel 45 bis 80 kWh speichern können. Das ist allerdings auch der Leichtbauweise geschuldet, die der Hauptgrund für die lange Ausdauer ist. Das Gewicht, exklusive Lenkerin oder Lenker, beträgt lediglich 170 Kilogramm. In Kombination mit einem sparsamen Synchronmotor mit 400 Watt Leistung und der aerodynamischen Karosserie ergab sich sich ein Verbrauch von gerade einmal 0,6 kWh auf 100 Kilometer – rund ein Zwanzigstel dessen, was sehr effiziente, kommerzielle E-Autos benötigen.

Das dauerte allerdings auch seine Zeit. Neun Fahrerinnen und Fahrer waren im Schichtbetrieb netto 99 Stunden unterwegs, woraus sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h ergibt. Gefahren wurde in einem leeren Hangar, den der Flughafen München zur Verfügung stellte. Zudem waren Pausen für Reifenwartung und kleinere Reparaturen erlaubt, der Akku war davon allerdings ausgenommen.

Die bisherige Höchstreichweite lag bei 1.608,54 Kilometern. Diesen Wert konnte man vergangene Woche am vierten Tag nach Fahrtbeginn egalisieren und hatte noch einige Reserven in der Batterie. Unternommen wurde der letztlich sehr erfolgreiche Rekordversuch anlässlich der Internationalen Autoausstellung in München. (red, 14.9.2023)