Dunkle Nacht Odessa
Wo sich Ritchie versteckt, bleibt aus Sicherheitsgründen streng geheim. Dieses Bild zeigt den Nachthimmel über Odessa.
AP/Jae C. Hong

Eine unscheinbare Häuserzeile am äußersten Südrand der Stadt, wo das Dickicht der in der Frühzeit der Unabhängigkeit erbauten Apartmentblocks langsam Richtung bessarabisches Flachland ausfranst. Die parallel gezogenen Trambahnschienen säumen auf der einen Seite hohes, wildes Gras, auf der anderen Mauern, Zäune, Bäume. Letztere sollen allzu offensichtlich den Blick auf das verwehren, was dahinter liegt. Keine Villen oder McMansions, aber die Sorte großzügig angelegter Ein- und Mehrfamilienhäuser, wie sie überall auf der Welt von der Haute Bourgeoisie und denen, die zu ihr gehören wollen, ständig neu gebaut oder renoviert werden. Eine südukrainische Vorstadtidylle, in der es sich nach allen herkömmlichen Maßstäben aushalten lässt. Selbst in Kriegszeiten. "Klar bekommen wir hier auch alles mit, wenn es einen Angriff gibt. Und klar fürchten wir uns auch. Aber seien wir uns ehrlich: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn genau hier eine Rakete oder eine Drohne einschlägt."

Wie allem, was Ritchie* in seinem flüssigen, wenn auch von einem starken Akzent geprägten Englisch erzählt, folgt dem Gesagten eine längere Nachdenkpause. Obwohl die Anbahnung des Gesprächs mit ihm dank gemeinsamer guter Bekannter relativ schnell zustande kam, wägt der junge Mann jeden seiner Sätze genau ab. Wie er im Laufe des Interviews immer wieder betont, besteht seine größte Angst darin, missverstanden zu werden. Egal von wem: von den Eltern, von den Freunden und Verwandten; aber vor allem von denen, die ihn und seinesgleichen als Feigling, wenn nicht gar als Verräter sehen. Ritchie ist 25* Jahre alt und ukrainischer Staatsbürger. Er ist in Odessa geboren und aufgewachsen, als einziger Sohn einer Mutter und eines Vaters, die beide selbstständig sind. Die Familie – die Eltern ließen sich scheiden, als Ritchie noch ein Teenager war – war nie reich, aber ums Auskommen musste sie sich nie großartig Gedanken machen.

Meteorologe wider Willen

Nach dem Mittelabschluss begann Ritchie ein Meteorologie-Studium, das er vor vier* Jahren mit dem Master-Titel abschloss. "Ich war nie glücklich damit. Psychologie hat mich viel mehr interessiert. Besser zu verstehen, warum Menschen tun, was sie tun – und wie. Aber meine Eltern haben darauf bestanden. Sie haben gesagt, dass damit in der Ukraine kein Geld zu verdienen sei. Wahrscheinlich haben sie recht. Aber das ändert nichts daran, dass mich das, was im Inneren der Menschen vorgeht, schon immer mehr interessiert hat als das Wetter." Wie sich nach dem Abschluss zeigte, bildeten seine Kenntnisse der Atmosphärenwissenschaft indes auch keine Garantie auf eine gut bezahlte Arbeit. In den vergangenen vier Jahren arbeitete Ritchie unter anderem als Kellner in einem Nachtclub, als Tierfutterverkäufer und als technische Aushilfe bei einem Internetportal, das Sprachunterricht anbietet. "Was soll ich sagen? Nicht dass es nicht schon vorher schwierig gewesen wäre. Zuerst kam Covid und dann der Krieg. Es ist ja nicht so, als ob ich mir die jetzige Situation ausgesucht habe."

Die Vorkehrungen, um die man von ihm nahestehenden Leuten gebeten wird, wenn man sich mit Ritchie von Angesicht zu Angesicht unterhalten will, geben schon vor dem ersten Treffen eine Ahnung von dem, was die "jetzige Situation" ausmacht. Das Smartphone zu Hause lassen, um jedwede physische Verortung so schwer wie möglich zu machen. Auf dem Weg zu dem Haus, in dem er lebt, das GPS im Auto ausschalten. Zu keinem ein Wort, der oder die auch nur am Rand mit dem Militär oder den Sicherheitsdiensten zu tun hat. Keine wie immer geartete Beschreibung seiner äußeren Erscheinung. Die Stimme bis zur Unkenntlichkeit verfälschen, wenn die Audioaufnahmen zur Veröffentlichung verwendet werden. Alles ein wenig übertrieben? Vielleicht. Aber angesichts der Angst, die Ritchie plagt, mehr als nachvollziehbar. Es ist vielleicht die fundamentalste, die es gibt: die vorm Sterben. "Ich weiß es nicht, aber ich glaube, wenn du keine Angst hast, bist du schnell ein toter Mann. Natürlich ist es gut, wenn du als Held stirbst. Aber das ändert nichts daran: Du magst ein Held sein, aber du bist immer noch tot." Ritchie will nicht sterben. Nicht unter herkömmlichen Umständen und nicht als Held. Deshalb hält er sich seit knapp mehr als einem Jahr in dem Haus am Stadtrand von Odessa versteckt. Eine Entscheidung, die er trotz der Schwierigkeiten, die mit einem Leben im Untergrund einhergehen, bis heute nicht bereut: "Ich habe meine Wahl getroffen und bin damit im Reinen." Seine erste war es nicht.

Freunde im Westen

Ende März 2022, knapp drei Wochen nach dem Beginn der russischen Invasion der gesamten Ukraine, war Ritchie gemeinsam mit den Mitgliedern jener Familie, die ihn beherbergt, nach Palanca aufgebrochen. Der Grenzübergang zur Republik Moldau liegt keine 60 Kilometer von Odessa entfernt. Von dort wollte er weiter, zuerst nach Polen und dann vielleicht nach Deutschland oder Kanada. In diesen Ländern haben er und seine Eltern viele Freunde und Verwandte, die teils schon lange vor dem Krieg aus der Ukraine auswanderten. Obwohl in seinem Land seit dem 24. Februar 2022 das Kriegsrecht gilt, das es unter anderem allen wehrfähigen Männern zwischen 18 und 60 verbietet, das Land zu verlassen, rechnete sich Ritchie gute Chancen aus, die Grenze zu überqueren. Nicht umsonst.

Als Teenager war Ritchie begeisterter Parkourläufer. Parkour ist jener im Frankreich der späten Achtziger entwickelte Sport, bei dem sich der Athlet oder die Athletin ohne Hilfsmittel ihren Weg durch die von der jeweiligen Architektur und Kultur vorgegebenen urbanen oder natürlichen Räume bahnt. Bei einem Lauf durch den Park von Odessa, der dem Gedenken an die Verteidiger der Stadt im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist, war Ritchie vor sechs* Jahren auf das dort ausgestellte U-Boot geklettert. "Es war alles gut, aber beim Runterklettern habe ich mich um ein paar Zentimeter verrechnet." Aus einer Höhe von rund sieben Metern knallte der Körper des Burschen ungebremst auf den Beton. Von den damals erlittenen Verletzungen – laut ärztlichem Attest eine schwere Gehirnerschütterung, ein Bandscheibenvorfall und eine angeknackste Wirbelsäule – hat er sich bis heute nicht erholt. "Ein- bis zweimal im Monat habe ich schwere Migräneanfälle und zwischendurch immer wieder Kopfschmerzen. Ich halte kein grelles Licht aus und keinen Lärm. Und wenn das Wetter umschlägt, tut mir der Rücken weh. Kannst du dir vorstellen, wie jemand wie ich eine Granate werfen soll?"

Keine Ausnahme

Das in Ritchies Augen einzig Gute, das seine Verletzungen zeitigten: eine Befreiung von der Wehrpflicht, der sonst jeder Mann in seinem Land unterworfen ist – theoretisch. Als er den Grenzern und den in Palanca stationierten Militärpolizisten sein Attest zeigt, bescheiden sie ihm nicht nur, dass er das Land trotzdem nicht verlassen darf. "Sie haben mir gesagt, dass die für mich geltende Ausnahme nicht mehr gilt, weil jetzt das ganze Land im Krieg ist. Und dass ich mich darauf einstellen soll, irgendwann eingezogen zu werden. Nicht sofort, aber irgendwann." Auch wenn sein Einberufungsbefehl erst Ende 2022 im Postfach jener Adresse landet, an der Ritchie offiziell gemeldet ist, war das der Zeitpunkt, an dem er die wahrscheinlich folgenreichste Entscheidung seines jungen Lebens trifft: "Ich will nicht kämpfen. Ich will es nicht, und ich kann es nicht." Eine Haltung, die er heute mit zehntausenden, möglicherweise hunderttausenden Ukrainern im wehrfähigen Alter teilt.

Wie viele es wirklich sind, die sich weigern, ihr Land mit der Waffe gegen die Invasoren zu verteidigen, lässt sich unmöglich herausfinden. Einzig anekdotisch lassen sich Belege für die These finden, dass es sich potenziell um mehr als ein Randphänomen handelt. Allein dem Autor sind vier Fälle wie der von Ritchie persönlich bekannt, zwei in Odessa und zwei in der Hauptstadt Kiew. Ganz zu schweigen von denen, die sich ihre Wehrdienstbefreiung buchstäblich erkauft haben. Leute wie Pavel*, einer von Ritchies besten Freunden. "Er leidet an Asthma, schon immer. Aber nicht so schlimm, dass er deswegen untauglich (für den Dienst an der Waffe, Anm.) wäre. Er hat einfach gemacht, was in Odessa viele gemacht haben. Er hat einem Anwalt – es gibt hier viele Anwälte, die sich auf solche Fälle spezialisiert haben – 5.000 Dollar gezahlt. Und der hat sich dann darum gekümmert, dass er die nötigen Papiere bekommt, um das Land verlassen zu können. Das war letzten Winter. Es hat einen Monat gedauert, aber am Ende hat alles geklappt. Er lebt heute in Norwegen*."

Eine so folgenschwere wie potenziell gefährliche Behauptung; und eine, die erklärt, warum die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj mittlerweile harte Bandagen anlegt, wenn es darum geht, der allem voran in Odessa immer noch grassierenden Korruption nachhaltig Herr zu werden. Anfang August entließ Selenskyj auf einen Schlag alle bis dahin für den landesweiten Rekrutierungsprozess zuständigen Beamten. Gegen 33 von ihnen wurden insgesamt 112 Verfahren eingeleitet. Fast alle wegen oder im Zusammenhang mit Bestechlichkeit. Letztere setzte Selenskyj wörtlich mit "Hochverrat" gleich: "Der Zynismus ist überall der gleiche. Unerlaubte Bereicherung, Legalisierung von illegal erlangtem Geld, unrechtmäßige Vorteilsnahme, illegale Überstellung von Wehrpflichtigen über die Grenze." Dem Präsidenten, der seit dem Beginn der Invasion nicht müde wird, in den USA und in der EU jede auch noch so kleine Klinke zu putzen, wenn sein Militär dafür im Gegenzug jene Waffen bekommt, die es ihm ermöglichen, die Russen aus dem Land zu werfen, ist mutmaßlich mehr bewusst als allen anderen, dass die Korruption den mit Abstand größten Feind im Inneren darstellt.

Mangelressource Soldat

Was nichts daran ändert, dass das ukrainische Heer Russland in Sachen Truppenstärke heute so unterlegen ist wie zu Beginn des mittlerweile über 18 Monate dauernden Krieges, der genau genommen schon 2014 begann. Laut von der New York Times Mitte August unter Berufung auf die US-Regierung veröffentlichten Opferzahlen – die Ukraine gibt de facto keine bekannt, die vom Kreml veröffentlichten sind nach allen herkömmlichen Maßstäben unglaubwürdig – ließen bisher rund eine halbe Million Menschen auf den Schlachtfeldern der Ukraine ihr Leben oder wurden bis zur Kampfunfähigkeit verwundet. Rund 300.000 davon auf russischer Seite. Trotzdem beträgt das Verhältnis an Soldaten nach rund eineinhalb Jahren Krieg 1:3 zuungunsten der Ukraine. Letztere verfügt laut übereinstimmenden Schätzungen des Pentagons und der EU-Regierungen über eine halbe Million Männer und Frauen unter Waffen. Die praktisch ausschließlich aus Männern bestehenden russischen Streitkräfte zählen rund 1,3 Millionen. Auch wenn die Ukraine von einer Totalmobilisierung noch immer weit entfernt ist, treffen Verluste ihr Militär dementsprechend proportional härter.

Ukraine Präsident Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, hier bei einem Besuch in Odessa Ende Juli, hat der Korruption in seinem Land den Kampf angesagt.
EPA/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS

Wenn auch nicht im Detail: Ritchie ist das alles bewusst. An seiner Entscheidung ändert das nichts. "Ich habe nichts als den größten Respekt vor jeder und jedem, der unser Land gegen Russland verteidigt. In meinen Augen sind das alles Helden. Aber in meiner kleinen Welt habe ich die Wahl, entweder mein Leben zu riskieren, zu kämpfen, oder meiner Mutter und anderen Menschen, die mir nahestehen, auf andere Weise zu helfen. Ich liebe meine Mutter. Ich liebe meine Freunde, und ich möchte sie verteidigen. Aber nicht mit der Waffe." Das Haus verlässt er nur, wenn es unbedingt sein muss und für so kurze Zeit wie möglich. Einen Supermarkt hat er schon ebenso lange nicht mehr von innen gesehen wie eine Bar, ein Restaurant oder ein Kino. "Es ist wie eine endlose Covid-Quarantäne. Der Unterschied ist, dass ich keine Angst habe, mir ein Virus einzufangen, sondern den Männern und Frauen in den olivfarbenen Uniformen zu begegnen."

Suche nach Leuten wie Ritchie

Informationen darüber, wie viele Ressourcen das ukrainische Verteidigungsministerium einsetzt, um Leute wie Ritchie zu finden, gibt es keine. In Odessa lässt sich die These, dass das Militär seine Rekrutierungsmaßnahmen in den vergangenen Monaten verstärkt hat, nur anekdotisch belegen. In den Straßen der Schwarzmeermetropole patrouillierten über den gesamten Sommer hinweg mehrere Gruppen bewaffneter Militärpolizisten. Da und dort werden diese Einheiten – die in der Regel aus drei bis vier Leuten bestehen – von einem oder zwei Polizisten verstärkt. Sie halten scheinbar wahllos Männer auf und fragen sie nach ihrem Ausweis und dem Status ihrer Militärregistrierung. Der Autor selbst wurde allein im Monat Juli dreimal angehalten und dieser Behandlung unterzogen, zweimal beim Gang durch die Altstadt und einmal am Bahnhof.

Hotspot Bus

Laut Ritchie bilden neuerdings auch die öffentlichen Verkehrsmittel ein Ziel der Militärpolizei: "Besonders gefährlich sind die Busse. In der Tram ist es relativ sicher, aber aus irgendeinem Grund konzentrieren sie sich auf die." Ab und an poppen in den lokalen Social-Media-Kanälen Bilder und Videos der "Cameo-Männer", oder "Oliven", wie sie im Volksmund genannt werden, bei der Arbeit auf. Gewaltanwendung bildet bei nämlicher die absolute Ausnahme von der Regel. Einzig wenn der Betroffene aus irgendeinem Grund von sich aus die Fäuste sprechen lässt, reagieren die Soldaten und Polizisten entsprechend.

Ukrainische Militärausrüstung.
Nicht alle Ukrainer wollen ihr Land mit der Waffe verteidigen.
EPA

Viele Männer, die sich vor ihnen verstecken, wollen es indes gar nicht erst so weit kommen lassen. Abgesehen von Offline-Strategien wie denen, die Ritchie entwickelt hat, informieren sie sich über die Aktivitäten der Militärpolizei in einschlägigen Telegram-Gruppen. Dort halten sich sie und ihre Sympathisanten oft im Minutentakt auf dem Laufenden: "13.44. Vorsicht! Olivenbus in Kanatna gesichtet (ein Viertel am Rand der Altstadt von Odessa, Anm.). Hält vor der Polizeischule." "14.35. Oliven am Ausgang des Busbahnhofs. Wodoprovidna und Nowoschipny Riad." "16.46. Achtung! Drei Oliven und zwei Polizisten in Kyiwski (südlicher Vorort, Anm.), Pywdenni-Markt." Manche dieser Gruppen zählen bis zu 30.000 Abonnenten.

Ritchie hat keinen Anlass, einer davon zu werden. Der physische Radius, innerhalb dessen er sich bewegt, ist so eng, dass er diese Art von Informationen nicht braucht. Die Einkäufe erledigen seine Gastgeber, und wenn die keine Zeit haben, helfen die Mutter, der Vater und die Großeltern aus. "Mein Großvater hat mich vor ein paar Wochen zu einem Treffen mit meiner Freundin gefahren und dann wieder abgeholt. Wir haben uns auf einem abgelegenen Platz neben den Gleisen des Rangierbahnhofs getroffen." Ein paar Stunden die Ahnung von einem gewöhnlichen Leben, bevor es wieder in den ganz normalen Alltag eines Kriegsdienstverweigerers zurückging. Die meiste Zeit verbringt Ritchie vor dem Bildschirm seines Computers. "Ich schaue viel Nachrichten, damit ich über das Kriegsgeschehen auf dem Laufenden bleibe. Ich rede mit meinen Freunden hier und im Ausland, per Skype. Am Abend spiele ich Videospiele. Meistens mit meiner Freundin. 'Rainbow Six Siege', 'Overwatch', 'Monster Hunter World', 'Counter Strike'." "Counter Strike"? "Ja, ja, ja. Die Ironie ist mir bewusst."

Seine Freundin hat Ritchie online kennengelernt, als er sich bereits versteckt hatte. Sie ist gleich alt wie er und lebt in einer Kleinstadt in der Westukraine. Auch wenn sie sich kaum von Angesicht zu Angesicht sehen, sagen beide, dass ihnen ihre Beziehung so passt, wie sie ist: "Sie versteht mich und meine Situation vielleicht besser als jeder andere. Außer meine Mama natürlich." Ritchies Mutter ist wie er in Odessa geboren und aufgewachsen. Eine stämmige Mittvierzigerin mit langen, schwarzen Haaren, harten Augen und der Art von No-Bullshit-Attitüde, die sie jeden Zweifel an ihren Überzeugungen als Torheit werten lässt. In ihrer Familie gibt es, wie unter alteingesessenen Odessitern üblich, kaum einen, der im Alltag Ukrainisch spricht. Auch wenn sie sich zu einem Gespräch bereiterklärt hat, will sie zur Situation ihres Sohnes nicht viel sagen: "Er hat zugestimmt, mit dir zu reden. Es ist seine Geschichte, nicht meine." Okay. Aber was denkt sie über die Situation ihres Landes? Über den Krieg? "Klar könnte ich darüber viel sagen. Und natürlich müssen wir die Russen aus dem Land werfen. Aber er ist mein Sohn. Mein einziger." (Klaus Stimeder aus Odessa, 17.9.2023)