Google Bard
Neue Features des KI-Assistenten Bard sollen ihn von der Konkurrenz aus dem Hause Open AI abheben.
IMAGO/Jonathan Raa

Im Wettrennen der Tech-Konzerne um das bessere KI-Modell sollen Nutzerinnen und Nutzer derzeit besonders von KI-Assistenten profitieren. Was Ende letzten Jahres in Form von Open AIs ChatGPT besondere Popularität erlangte, hat unter der Bezeichnung Bard auch einen Konkurrenten von Google. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern heute ein Upgrade für das KI-Tool veröffentlicht, das es noch leistungsfähiger machen soll. Neben interessanten Features wie einem Faktenchecker steht vor allem die Verknüpfung mit anderen Diensten im Fokus.

Die Technologie hinter Bard beruht auf dem leistungsfähigen PaLM2-Sprachmodell und wurde in Googles europäischem Forschungszentrum für Maschinelles Lernen in Zürich entwickelt. Seit seiner Einführung in Österreich im Juli 2023 positioniert Google Bard als kreatives, aber auch betont experimentelles Tool für die Ideengenerierung und Konzeptentwicklung.

Faktenchecker inklusive

Der Grund dafür ist recht simpel: Mit der Wahrheit nehmen es KI-Tools noch nicht immer ganz genau, sie "halluzinieren" gerne. Mit der heutigen Aktualisierung können Nutzerinnen und Nutzer daher die Antworten des Tools einer Art Faktencheck unterziehen und die Infos auf deren Relevanz und Genauigkeit prüfen.

Durch Klicken auf ein "G"-Symbol lassen sich die bereitgestellten Informationen überprüfen und potenziell widersprüchliche Informationen oder Halluzinationen im Text ausfindig machen. Grünmarkierte Textstelle deuten auf eine Übereinstimmung im Internet hin, orange hinterlegte Passagen signalisieren einen Widerspruch dazu.

Verknüpfung mit anderen Apps

Die Integration von zahlreichen Google-Apps und -Diensten zählt zur zweiten großen Neuerung, die die Fähigkeiten von Bard erweitern sollen. Informationen aus Youtube, Google Maps, Hotels, Flights und Workspace können nun in Echtzeit abgerufen und für den Assistenten hinzugezogen werden. Darüber hinaus gibt es auch die Option, dass Bard auf persönliche Dateien aus Google Mail und Google Drive zugreifen kann, sofern der Nutzer dem zustimmt.

Apropos zustimmen: Bei all diesen Innovationen betont Google die Bedeutung des Datenschutzes und der Privatsphäre. Der Bard Privacy Hub ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten. Inhalte aus Gmail, Docs und Drive werden nicht eingesehen und dienen weder der Werbeschaltung noch dem Training des Bard-Modells.

Nicht für alle Sprachen erhältlich

Ein kleinen Haken hat die Sache allerdings noch. Auch wenn Bard rund um den Globus für 40 Sprachen verfügbar ist, sind es die neuen Features noch nicht. Alle verfügbaren Sprachen profitieren derzeit "nur" vom verbesserten Sprachmodell im Hintergrund, der Bild-zu-Text-Eingabe und kleineren Möglichkeiten, die Antworten hinsichtlich ihrer Länge anpassen zu lassen. Die erwähnte Faktenchecker und die Integration von Apps sind vorerst nur auf Englisch nutzbar. (bbr, 19.9.2023)