ÖFB Cup
Wenig Licht bei Union Gurten vs. Rapid in Ried im Innkreis.
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Wien – Während Rapid eine Blamage gegen Regionalligist Union Gurten am Mittwoch in der zweiten Runde des ÖFB-Cups mit Mühe abwenden konnte, sind Sturm Graz, der LASK, die Wiener Austria, Austria Klagenfurt, Altach und Blau-Weiß Linz mehr oder weniger souverän ins Achtelfinale eingezogen.

Die Hütteldorfer waren im alten Rieder Stadion bis zur 82. Minute 1:2 zurückgelegen, setzten sich aber erst kurz vor Mitternacht 5:2 nach Verlängerung durch. Kurz nachdem das Match bei 2:2 nach 90 Minuten im Klaus-Roitinger-Stadion wieder angepfiffen worden war, kam es plötzlich zu einem Flutlichtausfall. Die Partie musste nach nicht einmal einer Minute Verlängerung unterbrochen werden. Davor hatten die über 5.000 Fans einen starken, ausschließlich mit Amateuren besetzten Regionalligisten und einen enttäuschenden Bundesligisten gesehen.

Trainer Zoran Barisic hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Sturm sieben Änderungen vorgenommen, was sich negativ bemerkbar machen sollte. Rapid wankte von Beginn an und kam dennoch praktisch aus dem Nichts zur Führung: Thierry Gale wurde bei seinem Debüt vom Sechzehner gelegt, Oliver Strunz verwandelte den Elfmeter (18.).

Oliver Strunz brachte Rapid überraschend voran.
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Trotzdem kehrte im Spiel der Gäste keine Ruhe ein, ganz im Gegenteil. Die Rapid-Abwehr geriet immer wieder ins Schwimmen, so auch in der 36. Minute, als Jakob Kreuzer ausglich. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Gurten weiterhin als zumindest ebenbürtiger Gegner und ging sogar durch Fabian Wimmleitner (76.) in Führung. Barisic reagierte, brachte Marco Grüll, Nicolas Kühn und Matthias Seidl, und Letzterer rettete Rapid per Flachschuss in die Verlängerung (82.).

45-minütige Unterbrechung

Mit dem Wiederanpfiff nach 45-minütiger Unterbrechung übernahmen die Wiener das Kommando und sorgten schnell für die Entscheidung. Grüll versenkte einen Hand-Elfmeter (96.), Fally Mayulu traf im Gegensatz zum Sturm-Match aus kurzer Distanz ins leere Tor (102.) und köpfelte auch zum Endstand ein (108.).

Trainer Zoran Barisic kritisierte danach im ORF-Interview "viele technische Fehler" seiner Mannschaft. "Dadurch, dass wir nicht die Balance gefunden haben, haben wir uns irrsinnig schwer getan." Die Folgen der heftigen Rotation seien klar ersichtlich gewesen. "Klar hat man das gemerkt, weil die Automatismen fehlen. Mit den Spielern, die im Rhythmus sind, hat es dann anders ausgeschaut."

Der LASK setzte sich in Imst mit 3:0 durch, die Klagenfurter gewannen beim FC Marchfeld 3:2, die Favoritner behielten in St. Anna am Aigen mit 4:0 die Oberhand, Blau-Weiß kam dank eines 2:0 in Draßburg weiter. Sturm besiegte Leobendorf 3:0, Altach gelang beim FC Pinzgau Saalfelden ein 2:0. Hartberg siegte bei der Admira 1:0 nach Verlängerung. Im einzigen Zweitliga-Duell des Tages setzte sich Amstetten ebenso mit einem 1:0 nach Verlängerung gegen den FAC durch.

Titelverteidiger Sturm hatte in Leobendorf zunächst Mühe, Erleichterung brachten die Tore von William Böving (43.), Alexander Prass (72.) und David Affengruber (90.). Der LASK erwischte in Tirol einen optimalen Start, Felix Luckeneder stellte schon in der achten Minute auf 1:0 für die Gäste. Danach ließ der Europa-League-Starter einige gute Chancen auf die vorzeitige Entscheidung aus, erst ein von Thomas Goiginger verwandelter Elfmeter (71.) und ein Treffer von Sanoussy Ba (85.) brachten Klarheit.

Amadou Dante mit einer akrobatischen Einlage in Leobendorf.
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Einen ähnlichen Verlauf nahm die Partie der Wiener Austria in St. Anna. Eine drückende Überlegenheit der Veilchen münzte Andreas Gruber mit einem sehenswerten Kopfball zur Führung um (31.). Davor wie danach vernebelten die Wiener Top-Gelegenheiten, ehe der eingewechselte Manfred Fischer mit einem Schuss aus der Drehung für klare Verhältnisse sorgte (65.). Auch Dominik Fitz (75.) und Reinhold Ranftl (91.) schrieben noch an. Bereits nach wenigen Minuten musste Austria-Mittelfeldspieler James Holland verletzt vom Platz.

Karweina Matchwinner für Klagenfurt

Die Klagenfurter Austria ging durch einen Elfmeter von Andrew Irving (4.) schnell in Führung, kassierte aber prompt den Ausgleich, als Nicolas Meister einen Solo-Lauf erfolgreich abschloss (6.). Zum Matchwinner avancierte schließlich Sinan Karweina – der Führende der Bundesliga-Torschützenliste scorte in der 22. und 59. Minute. Meisters zweiter Treffer (80.) blieb ohne gravierende Auswirkungen.

Für das 1:0 von Blau-Weiß Linz in Draßburg zeichnete Stefan Feiertag verantwortlich (56.), der eingewechselte Ronivaldo legte in der 77. Minute nach. In Saalfelden schossen Amir Abdijanovic (35.) und Atdhe Nuhiu (38.) die Altacher in die nächste Runde. Goldtorschütze für Hartberg war Tobias Kainz in der 103. Minute.

Bereits am Dienstag waren Red Bull Salzburg, der WAC, Austria Lustenau, DSV Leoben, der SKN St. Pölten, Kapfenberg und der GAK ins Achtelfinale aufgestiegen. Als einziger Oberhaus-Klub scheiterte bisher die WSG Tirol. Die Auslosung der Runde der letzten 16 erfolgt am kommenden Sonntag. (APA, red, 27.9.2023)

Ergebnisse der 2. Runde des ÖFB-Cups am Mittwoch:

Union Gurten – SK Rapid 2:5 n.V. (2:2,1:1). Ried, Tore: Kreuzer (36.), Wimmleitner (76.) bzw. Strunz (18./Elfmeter), Seidl (82.), Grüll (96./Elfmeter), Mayulu (102., 108.)

SV Leobendorf – Sturm Graz 0:3 (0:1). Leobendorf, Tore: Böving (43.), Prass (77.), Affengruber (90.)

SC Imst – LASK 0:3 (0:1). Imst, Tore: Luckeneder (8.), Goiginger (71./Elfmeter), Ba (85.)

USV Weindorf St. Anna am Aigen – Austria Wien 0:4 (0:1). St. Anna, Tore: Gruber (31.), Fischer (65.), Fitz (75.), Ranftl (91.)

ASV Draßburg – Blau-Weiß Linz 0:2 (0:0). Draßburg, Tore: Feiertag (56.), Ronivaldo (77.)

FC Marchfeld Donauauen – Austria Klagenfurt 2:3 (1:2). Mannsdorf, Tore: Meister (6., 80.) bzw. Irving (4./Elfmeter), Karweina (22., 59.)

FC Pinzgau Saalfelden – SCR Altach 0:2 (0:2). Saalfelden, Tore: Abdijanovic (35.), Nuhiu (38.)

FC Admira – TSV Hartberg 0:1 n.V. (0:0). Maria Enzersdorf, Tor: Kainz (103.)

SKU Amstetten – FAC Wien 1:0 n.V. (0:0). Amstetten, Tor: Monsberger (112.)

Achtelfinal-Auslosung am Sonntag.