Trauernde Menschen in Pakistan.
Trauernde Menschen in Pakistan.
AP/Arshad Butt

Islamabad – Bei einem Selbstmordattentat in Pakistan während einer religiösen Prozession sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 57 Menschen getötet worden. Bei dem Anschlag in der Nähe einer Moschee in der Stadt Mastung in der Provinz Belutschistan seien am Freitag zudem mehr als 80 Menschen verletzt worden, 20 davon lebensgefährlich, sagte der Innenminister der Provinz, Zubair Jamalie, der Nachrichtenagentur AFP.

Kein Bekennerschreiben

Zu der Explosion kam es, als sich Anhänger des Sufi-Islam vor der Moschee versammelten. Das pakistanische Innenministerium sprach von einer "abscheulichen Tat". Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich gerade Menschen vor einer Sufi-Moschee für eine Prozession anlässlich des Geburtstags des Propheten Mohammed versammelt, erklärte das Ministerium. Es machte "terroristische Elemente" für die Tat verantwortlich.

Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor. Die radikalislamischen Taliban in Pakistan dementierten eine Verwicklung in den Vorfall in der Unruheprovinz Belutschistan. Anhänger des Sufismus werden in Pakistan vor allem von der Terrormiliz "Islamischer Staat" verfolgt.

Weitere Explosion

Nur wenige Stunden nach der Explosion in Belutschistan brachte eine Explosion eine Moschee in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa zum Einsturz. Von offizieller Seite hieß es, zwei Personen seien dabei ums Leben gekommen. Laut dem Sender Geo News wurden 30 bis 40 Menschen unter den Gebäudetrümmern begraben und müssen nun befreit werden.

Instabile Provinz

Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die instabilste Provinz des Landes. In der Region kämpfen seit Jahrzehnten Separatistengruppen gegen die Sicherheitskräfte. Auch Islamistengruppen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Seit der Machtübernahme der Taliban im benachbarten Afghanistan erlebt auch Pakistan wieder einen sprunghaften Anstieg an mutmaßlich islamistisch motivierten Angriffen und Anschlägen. (APA, red, 29.9.2023)