Weit weg vom kleinen Nutzer, der einfach surfen will, aber so wichtig für die großen Tech-Konzerne: die Suchmaschine, die auf Apple-Geräten voreingestellt ist.
AP/Cora Lewis

Es war ein verregneter Tag im Jahr 2020, als sich mehrere hochrangige Vertreter von Microsoft und Apple unter Ausschluss der Öffentlichkeit zusammensetzten. Grund des Meetings war eine Idee von Microsoft, die Suchmaschine Bing an Apple zu verkaufen. Der iPhone-Konzern scheint allerdings diese Idee nie ernsthaft in Erwägung gezogen zu haben.

Eine 20-Milliarden-Dollar-Voreinstellung

Ein neuer Bericht von Bloomberg hat dieses Treffen inklusive der besprochenen Themen nun offengelegt, auch wenn das Ergebnis bekannt ist. Grund für die schnelle Absage scheinen Apples Zweifel an der "Qualität und den Fähigkeiten" von Bing gewesen zu sein. Die Veröffentlichung dieser Informationen scheint kein Zufall. Gerade erst mussten mehrere hochrangige Tech-Vertreter bei einer Anhörung der US-Handelsaufsicht FTC antanzen. Dort geht es aktuell um den Vorwurf gegen Google, Marktmacht rund um die eigene Suchmaschine widerrechtlich ausgenutzt zu haben.

Microsoft ist der Überzeugung, dass man den möglichen Deal mit Bing nur deshalb zumindest diskutierte, um Druck auf Google aufzubauen. "Es ist kein Geheimnis, dass Apple mit der Existenz von Bing mehr Geld verdient als Bing", sagte Mikhail Parakhin von Microsoft am Mittwoch vor einem US-Bezirksgericht.

Der Bloomberg-Bericht bestätigt das. Die derzeit für Apple so lukrative Kooperation mit Google war wohl der Grund, keine Änderungen an der Auswahl der voreingestellten Suchmaschine auf zum Beispiel iPhones vorzunehmen. Die Rede ist von jährlich 20 Milliarden Dollar, die Google überweisen muss, um in Safari diese voreingestellte Suchmaschine zu bleiben. Diese Voreinstellung wird von wenigen Nutzern verändert, zeigen Statistiken, weshalb der Deal für Google wohl weiterhin wichtig bleibt. (red, 30.9.2023)