Auf den Hund gekommen

Hundepfoten, die unter einer Bettdecke hervorschauen
Wer auf den Hund kommt, dem geht es meistens nicht gut.
IMAGO/Vasily Pindyurin

Wenn jemand sagt, er oder sie ist "auf den Hund gekommen", bedeutet das meistens nichts Gutes. Zum Beispiel, dass man kein Geld mehr hat oder sich sehr schlecht fühlt. Aber was haben die Vierbeiner damit zu tun? Es gibt verschiedene Erklärungen, woher dieses Sprichwort stammen könnte. Zum Beispiel gab es früher in Deutschland Geldtruhen, auf deren Boden ein Hund eingeritzt war. Hatte man sein letztes Geld aus dieser Truhe genommen, war man also auf den Hund gekommen. Eine andere Erklärung: Als es noch keine Autos gab, wurden Kutschen oder Wägen von Tieren gezogen. Wer arm war, konnte sich keine Pferde oder Ochsen leisten und musste einen Hund einspannen. Hunde müssen auch oft für andere Redewendungen herhalten, wenn es jemandem nicht gutgeht. Zum Beispiel, wenn man krank ist und sich so richtig "hundeelend" fühlt. Und wenn man schlecht behandelt wird, sagt man auch oft: "Ich werde wie ein Hund behandelt".

Alles für die Katz

Katze in einem Getreidefeld
Wer etwas für "die Katz" macht, macht es umsonst. Jedenfalls laut Sprichwort.
AP/Michael Probst

Stell dir vor, du räumst dein Zimmer auf, und dann kommen dein Bruder oder deine Schwester rein und bringen alles wieder durcheinander. Du hast umsonst aufgeräumt und ärgerst dich. In solchen Fällen sagt man: "Es war alles für die Katz." Das Sprichwort stammt aus der alten Geschichte Vom Schmied und seiner Katze. Erfunden hat sie der deutsche Erzähler Burkard Waldis, der im 16. Jahrhundert lebte. Darin geht es um einen Schmied, der als Bezahlung für seine Arbeit immer nur das verlangte, was die Leute ihm freiwillig geben wollten. Die meisten bezahlten ihn jedoch nicht mit Geld, sondern sagten einfach nur Danke. So beschloss er, seine Katze nicht zu füttern. Stattdessen sagte er jedes Mal, wenn jemand ihn für seine Arbeit mit einem Danke abspeiste: "Katz, das geb ich dir." Die Katze hatte davon natürlich nichts und musste verhungern. Da beschloss der Schmied, selbst zu entscheiden, wie viel er für seine Arbeit verlangte.

Hier steppt der Bär

Braunbär in einem Wald
Ein steppender Bär klingt lustig. Der Ursprung des Sprichworts war für die Tiere jedoch nicht so heiter.
AFP/OLIVIER MORIN

Du warst bestimmt schon einmal auf einer Geburtstagsparty, einer Schulfeier oder einer anderen Veranstaltung, auf der besonders viel los war oder es ein Durcheinander gab. Vielleicht hat dann mal jemand gesagt: "Na, da ist aber der Bär los" oder auch "Hier steppt der Bär". Aber natürlich war weit und breit kein echter Bär zu sehen. Was also hat es mit diesem Sprichwort auf sich? Früher gab es Wanderzirkusse und Jahrmärkte, die durch Städte und Dörfer zogen. Dort gab es verschiedene Attraktionen zu sehen, unter anderem auch dressierte Bären. Die Tiere wurden dafür trainiert, Kunststücke vorzuführen oder sogar zu tanzen. Auf solchen Jahrmärkten war oft viel los, und viele Menschen kamen, um die Bären steppen, also tanzen zu sehen. Für die Bären selbst war das alles nur leider gar nicht lustig. Sie wurden meist geschlagen, um die Kunststücke zu erlernen, trugen schmerzhafte Nasenringe und wurden in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Mittlerweile gilt das Halten und Dressieren von Tanzbären als Tierquälerei und ist in vielen Ländern verboten. (Birgit Riegler, 1.10.2023)