Der Roboterwolf aus Japan im Sonnenuntergang.
Was steht auf dem Feld, blinkt und macht Lärm? Der japanische Roboterwolf von Wolf Kamuy.
Wolf Kamuy

Sie bewegen sich gespenstisch, machen viel Lärm, und ihre Augen leuchten rot: In einem japanischen Ort namens Takikawa City werden Roboterwölfe bereits seit ein paar Jahren eingesetzt, um Wildtiere abzuschrecken – laut einem Bericht der BCC wird die Anwendung nun breiter ausgerollt, um wilde Bären von anderen bewohnten Gebieten fernzuhalten. Hinter dem Gerät steckt ein Unternehmen namens Wolf Kamuy, das die Roboter unter dem Namen "Monster Wolf" vermarktet. Motohiro Miyasaka, Präsident von Wolf Kamuy, bestätigt dem britischen TV-Sender, dass immer mehr lokale Regierungen auf den robotischen Fellfreund setzen.

The Robot wolves trying to scare off Japan's bears
Daily Watch

Wie der japanische Roboterwolf funktioniert

Auf der Website von Wolf Kamuy wird der japanische Roboterwolf genauer beschrieben: Er ist 80 Zentimeter hoch, 1,20 Meter lang, wiegt knapp 20 Kilogramm und verfügt über bunte LEDs – rote Augen und Blau an den Beinen –, die blinken, um die Wildtiere zu irritieren. Hinzu kommt ein wasserfester Lautsprecher, über den der Roboter abschreckende Wolfslaute ausstoßen kann. Die Lautstärke wird mit 90 dB angegeben, die Laute sollen auf eine Entfernung von einem Kilometer hörbar sein. Aus einer Bibliothek von 50 unterschiedlichen Audiodateien werden per Zufall abwechselnd verschiedene abgespielt, damit sich die Tiere nicht an die Laute gewöhnen.

Darstellung des Monster Wolf
Wolf Kamuy

Der Hals des Roboterwolfs bewegt sich außerdem, um eine zusätzliche abschreckende Wirkung zu erzielen. Über einen Infrarotsensor soll er sich automatisch aktivieren, wenn sich Wildtiere nähern. Außerdem kann der Roboter mit einem Timer programmiert werden. Den Strom bekommt der Wolf aus einer Autobatterie, auf Wunsch kann er auch mit einer Solarzelle kombiniert werden.

Alternde Gesellschaft

Der Grund für die gestiegene Nachfrage ist laut dem Bericht der BBC, dass die Angriffe wilder Bären in den vergangenen Jahren zugenommen haben: Im Jahr 2021 wurden mindestens vier Menschen in Japan von Bären getötet, zehn weitere wurden verletzt. Die Ursache dafür liegt unter anderem in der alternden Gesellschaft Japans und der Landflucht: Viele junge Menschen ziehen in die Großstädte, wodurch die Bevölkerung in den ruralen Gegenden schrumpft und Bären sich zunehmend in die stilleren Dörfer und Kleinstädte trauen. Parallel zur schrumpfenden menschlichen Bevölkerung wächst außerdem jene der Bären: Allein in der Region Hokkaido soll es 12.000 Braunbären geben, manche Experten schätzen die Zahl der Asiatischen Schwarzbären auf 10.000. (red, 2.10.2023)