Sich mit grauenhaften Ereignissen der Vergangenheit auseinanderzusetzen kann schwierig sein. So auch in diesem Fall in diesem Film. Das erleben sowohl die Zuschauenden als auch die Protagonisten in der Dokumentation Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord, der in der NDR-Mediathek zu sehen ist. Trotzdem sollte man nicht davor zurückschrecken.

Moderatorin und Journalistin Aminata Belli auf den Spuren kolonialen Erbes.
Moderatorin und Journalistin Aminata Belli auf den Spuren kolonialen Erbes.
Foto: ARD

Wieso? Man könnte sagen: vergangen und vergessen, lang her und weit weg. Aber der Genozid, der von deutschen Kolonisatoren in Namibia von 1904 bis 1908 an den Herero und Nama begangen wurde, wirkt sich noch heute auf das süd­afrikanische Land und die Menschen dort aus. Diese Lebensgeschichten zu hören macht die Vergangenheit greifbarer.

In den Gesprächen werden Paradoxien sichtbar, mit denen Menschen leben. Die Rolle der deutsch-namibischen Kirche wird ebenfalls kritisch hinterfragt. Letzten Endes geht es aber nicht darum, Schuldige zu suchen, sondern um die Frage, wie das Land und die Menschen heilen können. Sehenswert! (Natascha Ickert, 6.10.2023)