Seit über einem Jahr ist Intel nun im Geschäft mit dezidierten Gaming-Grafikkarten tätig, die unter dem Seriennamen Arc verkauft werden. Erhältlich waren bislang drei Ausführungen, die Spitzenmodelle Alchemist A770 und A750 sowie die Einstiegslösung A380. Im Juni und September 2022 hatte der Chiphersteller allerdings vier Varianten vorgestellt.

Kurz nachdem ein bevorstehender Marktstart als Gerücht die Runde gemacht hat, ist nun auch die bisher fehlende Arc A580 an den Start gegangen. Sie soll die Lücke zwischen den Topmodellen und dem Low-End-Bereich füllen und siedelt sich dementsprechend in der unteren Mittelklasse an. Intel selbst nennt als Vergleich Nvidias RTX 3050 und AMDs RX 6600, die man zum US-Preis von 180 Dollar damit ausstechen möchte. Als Preis werden für unsere Breitengrade 200 Euro kolportiert. Warum man die Karte erst jetzt launcht, darüber schweigt sich Intel aus.

Abgespeckte A750

Hergestellt wird die GPU, wie auch die anderen Arc-Grafikchips, im 6-nm-Prozess bei TSMC. Laut Spezifikationen handelt es sich im Prinzip um eine abgespeckte A750. Die Shader-Kerne wurden von 3.584 auf 3.072 reduziert, die XMX-Tensor-Kerne von 896 auf 768, die Execution-Units von 448 auf 334. Xe-Cores und Raytracing-Kerne werden jeweils von 28 auf 24 beschnitten.

Übersicht über die ersten A580-Karten
Die ersten A580-Karten kommen von ASRock, Gunnir und Sparkle.
Intel

Der Maximaltakt sinkt von 2.050 auf 1.700 MHz, die Leistungsaufnahme damit von 225 auf 185 Watt. Einen darüber liegenden Boost-Takt, der bei der A750 bei 2.400 MHz liegt, gibt es nicht. Die VRAM-Ausstattung ist mit 8 GB und 256-Bit-Anbindung ident zur A750.

Eine eigene Ausführung wird Intel nicht anbieten. Man verlässt sich ausschließlich auf Boardpartner. Die ersten A580-Karten kommen von Sparkle, ASRock und Gunnir. Alle drei Modelle sind als "Overclocked" gekennzeichnet und laufen mit einem Takt von bis zu 2.000 MHz.

Sticht RX 6600 und RTX 3050 meistens aus

In ersten Spielebenchmarks, hier etwa bei PC Games Hardware, liegt die Arc A580 in den meisten Spielen knapp vor der RX 6600 und der RTX 3050 oder ist zumindest ebenbürtig. Im Schnitt hat sie einen knappen Vorsprung vor der AMD-Karte und einen etwas deutlicheren gegenüber dem Nvidia-Produkt.

Benchmarks auf verschiedenen anderen Portalen zeigen, dass es aber auch einzelne Games gibt, bei denen sie hinter den Konkurrenten liegt. Fallweise kann sie dafür aber auch die neue RX 7600 knapp ausstechen. Die Knackpunkte dürfte hier einerseits die Unterstützung seitens des jeweiligen Spieles wie auch die Optimierung der Grafiktreiber durch Intel sein.

Probleme mit dem Grafiktreiber, der die Performance teils drastisch ausbremste und auch für grafische Fehler und Abstürze sorgte, plagten die Intel-Karten insbesondere in den ersten Monaten nach ihrem Release. Mittlerweile hat sich die Situation dank Updates weitgehend stabilisiert. Die Arc-Karten erfuhren so durch die Bank Leistungsverbesserungen. Insbesondere Spiele, die auf die ältere DirectX-11-Schnittstelle setzen, profitierten stark. (gpi, 11.10.2023)