Die Anforderungen an Spitalsträger für eine moderne Patienten-Betreuung und -Verwaltung sind vielfältig und oft herausfordernd. Bundesgesetze und Verordnungen müssen umgesetzt werden, ebenso laufende Anpassungen in Organisation und IT oder Zusammenlegungen und Spezialisierungen von KHs.

Dazu kommen Verträge mit Versicherungen und die oft sehr individuelle Honorarabrechnung mit ÄrztInnen. Nicht umsonst nutzen in Österreich nahezu alle Krankenhausbetreiber die speziell für die Patientenabrechnung entwickelte und langjährig bewährte Softwarelösung SAP IS-H.

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SAP stoppt Software

Letzten Oktober hat SAP verlautbart, die Softwarelösung IS-H nicht mehr weiterzuentwickeln und auch keine Nachfolgelösung bereitzustellen. In Österreich stehen damit 22 Krankenhausträger vor der Herausforderung eine neue Lösung zu suchen und ungeplante Investitionen zu tätigen, um die weitere ordnungsgemäße Patientenadministration aufrecht erhalten zu können. Die IT-Strategie wird nun entsprechend neu evaluiert.

"Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), hat bei kaufmännischen und klinischen Prozessen stark auf SAP gesetzt. Die Abkündigung von IS-H durch SAP trifft uns, so wie alle anderen Krankenhausträger in Österreich, sehr hart", sagt Markus Pedevilla, Head of Medical Informatics and Processes bei der KAGes, die mit 23 Behandlungszentren und über 17.000 MitarbeiterInnen eines der größten Spitalsunternehmen Europas ist.

"Für Österreich ist eine maßgeschneiderte Lösung unverzichtbar, da für über 95 Prozent der Patienten im stationären und ambulanten Bereich IS-H genutzt wird", so Walter Schinnerer, Fachvorstand der SAP-Anwendervereinigung in Österreich. Ohne eine neue Lösung können keine PatientInnen aufgenommen oder entlassen, keine Leistungen beschrieben und keine Abrechnungen durchgeführt werden.

Investitionssicherheit

Um den Krankenhausträgern nun einen Ersatz anzubieten, entwickeln die IT-Dienstleister T-Systems und AT Solution Partner (ATSP) eine Nachfolgelösung, die die bisherigen Standards und neue SAP-Technologien verbindet. T-Systems stellt seit vielen Jahren IS-H Anwendungen für zahlreiche österreichische Klinikbetreiber zur Verfügung und betreut auch die steirische KAGes.

"Wir wollen den Krankhausträgern Vorlaufzeit wie Planungssicherheit geben und sind daher froh, dass wir als Erster mit SAP eine Vereinbarung getroffen haben", sagt Martin Werner, Head of Business Area Health von T-Systems Österreich. "Der Umstieg in die neue IS-H Nachfolgelösung wird weitgehend automatisiert und entsprechend ressourcenschonend erfolgen", ergänzt Benedikt Schuler von ATSP.

Die neue Lösung soll einen einfachen Wechsel mit einem geringen Schulungsaufwand ermöglichen und im Sinne der Investitionssicherung auch alle individuell erfolgten Entwicklungen übernehmen. "Entscheidend für uns wird sein, dass sich eine Nachfolgelösung möglichst nahtlos in unsere Umgebung integriert und die von uns getätigten Weiterentwicklungen weiterhin nutzbar bleiben", betont Markus Pedevilla von der KAGes. (ecaustria)