Burkina Faso
In Burkina Faso wird Russland offenbar ein Atomkraftwerk bauen, das das Land laut der Absichtserklärung dabei unterstützen soll, den eigenen Energiebedarf zu decken (Archivbild).
AP

Ouagadougou – Burkina Faso und das staatliche russische Atomunternehmen Rosatom haben am Freitag eine Absichtserklärung für den Bau eines Atomkraftwerks in dem westafrikanischen Sahelstaat unterzeichnet. Das teilte das Energieministerium von Burkina Faso mit. Das Atomkraftwerk werde es dem Land ermöglichen, seinen Energiebedarf zu decken, hieß es weiter. Die Vereinbarung wurde von Energie- und Bergbauminister Simon-Pierre Boussim und Nikolay Spasskiy, dem stellvertretenden Generaldirektor von Rosatom, unterzeichnet.

Das Abkommen geht auf eine Bitte zurück, die der Führer der Junta von Burkina Faso, Kapitän Ibrahim Traore, während des Russland-Afrika-Gipfels in St. Petersburg im Juli an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet hatte. Traore, der im September 2022 durch einen Militärputsch an die Macht kam, baute die Beziehungen zu Russland aus, da sich das Verhältnis zu Frankreich verschlechtert hat. Russland versucht indes seinen Einfluss in Afrika auszuweiten, um die Auswirkungen der westlichen Sanktionen auszugleichen.

Einzelheiten noch unklar

Burkina Faso hat über 20 Millionen Einwohner und verfügt über eine Stromerzeugungskapazität von etwas mehr als 420 Megawatt. Wie die Nachbarländer Mali und Niger, die ebenfalls ihre Beziehungen zu Russland ausbauen, kämpft das Land mit der Eindämmung islamistischer Aufstände. Die am Freitag in Moskau unterzeichnete Absichtserklärung enthält keine Einzelheiten über das geplante Kernkraftwerk, seine Finanzierung oder einen Zeitplan für den Bau.

Es heißt, dass das Abkommen dazu beitragen werde, die nukleare Infrastruktur und Technologie für medizinische und landwirtschaftliche Anwendungen in Burkina Faso zu entwickeln. Dem afrikanischen Land wird zudem Unterstützung im Bereich der nuklearen Sicherheit und Gefahrenabwehr zugesagt. (Reuters, 13.10.2023)