Christopher Luxon vor Wahlkampf-Bus
Nationalpartei-Anführer Christopher Luxon bei seiner Wahlkampf-Bustour durch Neuseeland.
AP/New Zealand Herald

Wellington – Bei der Parlamentswahl in Neuseeland zeichnet sich ein überraschend deutlicher Sieg des oppositionellen Mitte-rechts-Bündnisses – und damit ein Regierungswechsel – ab. Die bisher oppositionelle konservative Nationalpartei holte bei der Parlamentswahl am Samstag die meisten Stimmen. Zusammen mit ihrem bevorzugten Koalitionspartner, der rechtsliberalen ACT, käme die Partei von Spitzenkandidat Christopher Luxon nach vorläufigen Berechnungen der Wahlkommission auf genügend Sitze, um eine Regierung zu bilden.

Neuseelands Premierminister Chris Hipkins räumte indes die Niederlage seiner Mitte-links-Koalition ein. Seine Labour-Partei sei offenbar "nicht in der Position, erneut eine Regierung zu bilden", erklärte Hipkins am Samstag.

2020 hatte die Labour-Partei unter der 2017 angetretenen Premierministerin Jacinda Ardern noch einen Erdrutschsieg errungen. Ardern trat aber im Jänner zurück und wurde von ihrem Parteikollegen Chris Hipkins abgelöst. Er hat zum einen nicht Arderns Charisma, zum anderen steht er wegen der zunehmend schlechten wirtschaftlichen Entwicklung Neuseelands in der Kritik.

Endergebnis erst im November

Im Wahlkampf hatten sowohl Hipkins als auch Luxon versprochen, den Anstieg der Treibstoff- und Lebensmittelpreise abzufedern und den Wohnungsmangel zu bekämpfen. Der konservative Oppositionsführer Luxon will dazu die Steuern senken.

Nach Auszählung von 97,5 Prozent der Stimmen kam Labour bei der Wahl auf 26,8 Prozent der Stimmen und die National Party auf 39,06 Prozent. Für die Grünen stimmten 10,75 Prozent der Wählerinnen und Wähler und für die ACT rund neun Prozent. Das Endergebnis soll allerdings erst bekanntgegeben werden, wenn auch alle im Ausland abgegebenen Stimmen und Sonderwahlzettel ausgezählt sind. Damit wird nicht vor dem 3. November gerechnet. (APA, 14.10.2023)