Christian Lindner und Franca Lehfeldt
Der deutsche Finanzminister Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeldt vor dem Schloss Bellevue in Berlin.
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Eine 34-Jährige verlässt ihren Arbeitgeber, um sich selbstständig zu machen. Normalerweise ist das so interessant wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt. Doch im Fall von Franca Lehfeldt berichten auch sämtliche wichtigen Medien darüber. Denn sie ist die Ehefrau des deutschen Finanzministers Christian Lindner (FDP), und ihr Job hat immer wieder für Getuschel gesorgt.

Doch der Reihe nach: All jene, die sich in der deutschen Politik nach Glamour sehnen, sind am besten bei Lehfeldt und Lindner aufgehoben. Mehr geht im politischen Berlin nicht. Die Hochzeit auf Sylt im vorigen Sommer war ein Medienereignis, der berufliche Aufstieg Lehfeldts im Jahr 2022 auch. Da wechselte sie von RTL zu "Welt-TV" (Springer-Verlag) und war dort als Chefreporterin auch für die deutsche Bundespolitik zuständig.

Viele sahen darin einen Interessenkonflikt. Kann Lehfeldt überhaupt objektiv über deutsche Finanzpolitik berichten? Welche Informationen hat sie von ihrem Ehemann? Ist es nicht merkwürdig, wenn sie CDU-Chef Friedrich Merz, der Gast auf ihrer Hochzeit war, dienstlich nach Warschau begleitet?

Gegen Berufsverbot der Frau

Das waren Fragen, die durch das politische Berlin schwirrten – gelegentlich mit Blick auf die "Leitlinien der journalistischen Unabhängigkeit" des Springer-Verlags. Dort heißt es, Journalisten und Journalistinnen "berichten grundsätzlich nicht über nahestehende Personen, insbesondere Familienangehörige, es sei denn, es liegt ein mit dem jeweiligen Vorgesetzten abgestimmter sachlicher Grund vor".

Lehfeldt sah das anders und verteidigte sich in einem Interview mit der "Zeit". Jeder wisse von ihrer Beziehung zum Finanzminister, selbstverständlich werde sie weiterhin ihrem Job nachgehen. Denn: "Alles andere wäre geradezu ein Berufsverbot für eine Frau. Im Jahr 2022 erscheint mir das abwegig."

Sie erzählt in dem Interview auch, dass ihr bei einer Veranstaltung ein "Altkanzler" geraten habe: "Kindchen, dann können Sie Ihren Job direkt aufgeben." Seine Empfehlung: Sie solle doch ins PR-Fach wechseln. Dabei kann es sich nur um Gerhard Schröder handeln, er ist der einzige noch lebende deutsche Altkanzler. Lehfeldt beschloss daraufhin: "Der wird nicht recht bekommen." Nun hat Lehfeldt bekanntgegeben, dass sie "Welt-TV" verlässt, um eine Agentur für Kommunikation und Marketing zu gründen. Im Blickfeld werden sie und ihr Ehemann vermutlich dennoch bleiben.

Die "deutschen Kennedys"

Getrennt voneinander lebt seit geraumer Zeit ein anderes Paar, das in Deutschland immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt hat und die "deutschen Kennedys" genannt wurde: Stephanie und Karl-Theodor zu Guttenberg. Der ehemalige Verteidigungsminister und Ex-Shootingstar der CSU und die Ururenkelin des "Eisernen Kanzlers" Otto von Bismarck sind jetzt nicht mehr gemeinsam unterwegs.

Stephanie und Karl-Theodor zu Guttenberg
Noch ein rotes Kleid auf einem roten Teppich: Stephanie zu Guttenberg und ihr Ehemann Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg.
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Einschlägige Blätter würden natürlich gern den Neuen an ihrer oder die Neue an seiner Seite präsentieren. Aber da herrscht bisher Flaute. Zwar schlagzeilte die "Gala" über Karl Theodor zu Guttenberg: "Aufregende Neuigkeiten nach Trennung von Stephanie". Aber es ging dann nur um sein neues Buch.

Die "Bild-Zeitung" hingegen berichtet, dass Stephanie zu Guttenberg "schon längst wieder vergeben sein" und "ihr Liebesglück" mit Philipp Herzog von Württemberg gefunden haben soll. Eine Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht. (bau, 17.19.2023)