Blieb cool: Virgil van Dijk.
IMAGO/Giorgos Mathaios / Eurokin

Athen - Ohne Oranje wird die Fußball-EM 2024 ziemlich sicher nicht stattfinden. Denn die Niederlande haben am Montag dank eines Last-Minute-Elfmeters von Virgil van Dijk einen großen Schritt zur Europameisterschaft in Deutschland gemacht, das EM-Ticket ist der Mannschaft von Bondscoach Ronald Koeman in der Gruppe B nach dem 1:0-Sieg in Griechenland kaum noch zu nehmen. Trotzdem herrscht alles andere als Euphorie.

"Wir hätten es viel früher beenden sollen", sagte Koeman, nachdem Van Dijk erst in der 93. Minute zur kollektiven Erlösung in Orange traf. In der ersten Hälfte hatte Hoffenheim-Torjäger Wout Weghorst einen Strafstoß verschossen. "Ich muss zugeben, dass wir keinen Spezialisten im Team haben. Und das gilt auch für Freistöße und Ecken", monierte Koeman. Den Niederländern reicht nun ein Sieg gegen Irland (18.11.) oder in Gibraltar (21.11.), um sich direkt für die EURO zu qualifizieren. Die punktegleichen Griechen, die ein Spiel mehr bestritten haben, empfangen noch Gruppensieger Frankreich.

Die Tageszeitung De Telegraaf kam nach dem späten Sieg in Athen zu einem fast vernichtenden Urteil. "Dem niederländischen Team mangelt es an Qualität für eine ernsthafte Bewerbung um den EM-Titel", hieß es. Ein Lob gab es aber für den "coolen Frosch" Van Dijk, der in der Nachspielzeit eiskalt vom Elfmeterpunkt verwandelte. Der Liverpool-Verteidiger war erleichtert. "Am Ende muss man überleben, und das haben wir geschafft", sagte der 32-Jährige beim TV-Sender NOS.

Der Oranje-Kapitän war eigentlich nur der dritte Elfmeterschütze im Team. Doch Weghorst, der in der ersten Hälfte mit einem laut eigener Aussage "schlimmen Elfmeter" gescheitert war, und Leipzig-Talent Xavi Simons waren bereits ausgewechselt worden. "Man versucht, ruhig zu bleiben. Aber das war mit dem VAR-Check und all den Laserpointern nicht einfach", betonte Van Dijk und kündigte an. "Wir werden es jetzt zu Ende bringen."

Portugal ist das bereits gelungen, das 5:0 in Bosnien-Herzegowina war der achte Sieg im achten Spiel der Gruppe J. Mit einem Torverhältnis von 32:2 zeigte sich der Europameister von 2016 zuletzt in Trefferlaune. Auch Superstar Cristiano Ronaldo weiß noch, wo das Tor steht. Mit einem Doppelpack brachte der 38-Jährige die Portugiesen am Montag in Führung, womit der Stürmer nun 127 Tore für die Seleção erzielt hat. "Ein weiterer Sieg und ein gutes Spiel der ganzen Mannschaft! Wir sind immer noch stark!", schrieb der Profi von Al-Nassr auf Instagram. (APA, 17.10.2023)