Am 19. Oktober 1988 erschien die erste Ausgabe des STANDARD, gegründet von Herausgeber Oscar Bronner. Zum Jubiläum gönnen wir uns einen kleinen "Flower-Rain" in eigener Sache – hier die Beiträge:
Alexander Van der Bellen, Bundespräsident
35 Jahre DER STANDARD, das heißt für unser Land:
35 Jahre genaues Hinschauen,
35 Jahre sorgfältige Recherche,
35 Jahre beständiges Nachhaken,
35 Jahre unabhängiger Journalismus.
Möge DER STANDARD auch in den nächsten 35 Jahre für all das stehen.
Zum runden Geburtstag gratuliere ich dem gesamten STANDARD-Team ganz herzlich. Ich wünsche dem Herausgeber, dem Chefredakteur, den Redakteurinnen und Redakteuren sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Bundeskanzler Karl Nehammer, Parteichef ÖVP
Eine freie und demokratische Gesellschaft manifestiert sich auch über die Freiheit und Vielfalt der Medien. Oscar Bronner ist mit der Gründung des STANDARD 1988 ein großes verlegerisches, unternehmerisches und persönliches Risiko eingegangen. Schon damals war die Perspektive für eine neue Zeitung nicht besonders erfolgsversprechend. Am 18. Oktober erschien DER STANDARD zum ersten Mal – an meinem 16. Geburtstag – mit einer Covergeschichte über die österreichischen Vorbereitungen für den EU-Beitrittsantrag. Ayrton Senna wurde in diesen Tagen zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister, ein Jahr später fiel die Berliner Mauer, und Europa ordnete sich neu. Es waren bewegte Zeiten.
Vorbild für die neue Zeitung war die "New York Times", die Farbe Lachsrosa war ungewohnt am heimischen Zeitungsmarkt, ebenso die Tatsache, dass der STANDARD anfänglich auf Sport- und Chronik-Berichterstattung verzichtete (beides wurde später erfreulicherweise revidiert).
Heute ist DER STANDARD unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Medienlandschaft, eine linksliberale Stimme der Gesellschaft und ein Pionier in der Online-Berichterstattung. Die STANDARD-Foren werden geliebt oder gehasst, zählen aber zu den meistfrequentierten und -genutzten Online-Foren des Landes.
Für Oscar Bronner und die österreichische Medienlandschaft hat sich das Risiko gelohnt. Seit 35 Jahren sorgt DER STANDARD verlässlich für Diskurs, manchmal auch für Aufregung. Ich gratuliere der Redaktion, ziehe meinen Hut vor Oscar Bronner und wünsche der Zeitung alles Gute zu diesem Jubiläum. Ich freue mich auch weiterhin auf kritische Diskussionen und qualitätsvolle Berichterstattung.
Vizekanzler Werner Kogler
Ich liebe es, eine gute Zeitung zu lesen: am besten druckfrisch, in aller Ruhe bei einem frischen Kaffee; im Alltag jedoch meist online auf dem Smartphone. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit des STANDARD erinnern, der damals ordentlich die Medienlandschaft aufgewirbelt hat. Und an den Moment, als ich auf der Uni Graz die erste Ausgabe in meinen Händen hielt und sie voller Interesse durchblätterte. Bis heute bin ich selber gerne STANDARD-Leser, wie so viele in Österreich. Besonders in Zeiten von Fake News und Lügenpropaganda sind Qualitätsmedien ein unverzichtbarer Pfeiler unserer Demokratie. Den Dingen auf den Grund gehen, sie von verschiedenen Seiten beleuchten und kommentieren: STANDARD-Leser:innen wissen zu schätzen, was sie an ihrem kritischen Medium haben. Gerade in (auch für Medien) schwierigen Zeiten wünsche ich dem STANDARD daher alles Gute noch viele weitere erfolgreiche Jahre!
Lena Hoschek, Modedesignerin
Danke für Unabhängigkeit. Danke für Haltung. Danke für Intellekt. Alles außer Standard heutzutage.
Misha Glenny, Vorstand des IWM
Als ich damals in Wien lebte, kaufte und las ich die erste Ausgabe des STANDARD mit großer Begeisterung. Ich war nicht der Einzige, der auf eine anständige liberale Tageszeitung gewartet (und gewartet und gewartet) hatte, die sich zuvorderst einer detaillierten und ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet fühlte. Letztes Jahr kehrte ich nach dreißig Jahren Abwesenheit in die österreichische Hauptstadt zurück. Und was finde ich vor? Die rosa Zeitung hält das Versprechen ihrer Anfangstage. Sie ist lesbar, sachlich und klug. DER STANDARD verdient ein lautstarkes Happy Birthday!
Lilli Hollein, Generaldirektorin des MAK
Als DER STANDARD erstmals erschien, war ich 16, so alt wie meine Tochter Ada heute, und ich war Leserin von Anfang an. Wie wichtig eine Zeitung mit Haltung, die einen durch das Leben begleitet, ist, wird mir seit 35 Jahren jeden Tag bewusster, an dem ich sie morgens von meiner Türmatte hole. Ich hoffe, dass meine Tochter sich ebenso wie ich auch für die kommenden 35 Jahre auf diese mediale Wegbegleiterin verlassen kann. DER STANDARD war für einige Jahre auch meine berufliche Heimat, zumindest teilweise, und diese besondere Verbundenheit bleibt, auch wenn das Team sich ändert.
Rodrigo Diehl, CEO Magenta Telekom
Danke, dass ihr uns Tag für Tag gut informiert. Ich wünsche dem ganzen STANDARD-Team alles Gute zum 35-jährigen Bestehen sowie weiterhin viel Erfolg! Ihr könnt sehr stolz sein auf euch.
Ralf Rangnick, ÖFB-Teamchef
Ich zähle noch zu jener Generation, die Medien analog konsumiert. Ich mag das Papier, blättere zum Beispiel im Hotel gerne in Zeitungen, das entspannt. DER STANDARD gehört regelmäßig zu meiner Lektüre, genauso wie die "FAZ", der "Kicker" oder auch die "Krone". Man soll sich ja aus verschiedenen Quellen informieren, ich schätze die Vielfalt. DER STANDARD steht für Qualität, die Sportberichterstattung ist kompetent und oft unterhaltsam. Ich wünsche alles Gute zum 35er und eine rosige Zukunft.
Christian Ludwig Attersee, Künstler
Zuerst mein Prosit und meine Gratulation an das STANDARD-Team!
35 Jahre bereitet mir DER STANDARD ein sehr vielfältiges Vergnügen, ein Zickzack von Kunst zu Politik, Wissenschaft, Alltagskultur, Bildungsthemen und mehr. Möge diese Zeitung noch viele Jahrzehnte Menschen aller Altersgruppen mit Tageswahrheiten, Analysen und aktuellen Kulturthemen begleiten, auch diverse Diskriminierungen, Rechtslastigkeit und Dummheit aufzeigen.
Also nochmals: ein großes Dankeschön an die lachsrosa Zeitung!
Attersee
Ursula Strauss, Schauspielerin
Lieber STANDARD,
seit 35 Jahren gibt es Dich, seit 20 Jahren kenne und lese ich Dich. Ich mag unsere Beziehung und mag, dass Du Menschen bist, die ich – auch ohne sie persönlich zu kennen – zu kennen glaube. Durch die Art, wie sie sich ausdrücken, wie sie die Welt sehen und beschreiben. Zugegeben: Manchmal ärgere ich mich ein bisschen über Dich, und manchmal finde ich Dich fast ein bisschen zu toll. Aber Objektivität ist ja eher Dein Steckenpferd als meines – und in keiner Beziehung läuft immer alles glatt. Ich lese Dich gerne, ich löse gerne Deine Rätsel, und ich gratuliere Dir von Herzen zum 35. Geburtstag.
Deine Ursula Strauss
Gerhard Berger, Formel-1-Legende
Ich persönlich verbinde den STANDARD immer damit, dass ich vor 35 Jahren in der Mitte meiner Karriere stand und DER STANDARD damals schon als sehr gutes Medium mit Sportberichten (und natürlich auch über mich) bekannt war. Auch heute noch lese ich den STANDARD häufig und gerne. Es hat auch stets ein guter Austausch – vor allem aber auch eine korrekte und interessante Wiedergabe meiner persönlichen Erfolge – zwischen dem STANDARD und mir stattgefunden. Es gibt allerdings auch einen großen Unterschied: Während ich mich langsam meiner Pension nähere, wird DER STANDARD hoffentlich noch eine lange Zeit über das aktuelle Tagesgeschehen berichten. Also von mir ein herzliches Happy Birthday,
Euer Gerhard Berger.
Milena Michiko Flašar, Schriftstellerin
35 Jahre STANDARD. Wow. Demnach war ich acht Jahre alt, als mein Vater zum ersten Mal mit der rosa Zeitung unterm Arm nach Hause kam. Ich erinnere mich noch genau daran. Denn als Kind fand ich die Farbe erfrischend anders im Vergleich zu dem sonst üblichen Grau. Und ob es an diesem ersten Eindruck lag? Oder daran, dass man gewisse Vorlieben gerne von den Eltern erbt? DER STANDARD wurde nach und nach auch zu "meiner" Zeitung.
Ein bisschen mehr Literatur würde ich mir manchmal wünschen. Aber ein Geburtstag ist nicht der geeignete Zeitpunkt für Kritik. Deshalb gratuliere ich lieber und bedanke mich für 35 Jahre Informations- und Aufklärungsarbeit. Mit dem STANDARD bin ich sozusagen erwachsen geworden, und das achtjährige Kind in mir ist immer noch ein Fan von Rosa, Pardon: Lachs. Was genau nun die Farbe ist, darüber lässt sich streiten, und gerade das wünsche ich dem STANDARD auch weiterhin, nämlich: noch viele Jahre Qualität, die sich mitunter aus Streitbarem speist. Es wäre schön, wenn ich mit dem STANDARD alt werden könnte.
Andreas Treichl, Präsident Europäisches Forum Alpbach
Happy Birthday, lieber STANDARD, seit 35 Jahren machst du Österreich bunter. Manchmal bist du aufregend, manchmal regst du auf. Du versuchst nicht, es allen recht zu machen, aber einiges richtig. Alles Gute dafür, dass es noch lange so weitergeht!
Susanne Bisovsky, Modedesignerin
Standardgemäß: Zum fünfunddreißjährigen Jubiläum mein erstes und letztes Selfie für das ungebundene blassrosa Blatt. Herzlichst,
Susanne Bisovsky.
Beate Meinl-Reisinger, Parteivorsitzende der Neos
Seit 35 Jahren unabhängig, kritisch und unbeugsam. Unter diesem Motto arbeiten zahlreiche unabhängige Journalistinnen und Journalisten seit 12.755 Tagen. Tagtäglich leisten Sie einen Beitrag zur politischen und gesellschaftlichen Diskussion in Österreich und darüber hinaus. Diese Arbeit ist nicht nur für unsere Meinungsvielfalt unverzichtbar, sondern auch für alle Leserinnen und Leser und für unsere demokratische Gesellschaft.
Möge die Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Rekdation auch in den kommenden Jahren Menschen inspirieren, informieren und zum Diskurs anregen!
Dem STANDARD die besten Glückwunsche zum 35. Geburtstag und auf die nächsten 35 Jahre.
Marcus Grausam, CEO A1 Österreich
DER STANDARD mit seiner unverkennbaren Farbe steht seit 1988 für hohen Qualitätsanspruch und Haltung. Man war ein Pionier bei Digitalisierung und erschien als erste deutschsprachige Zeitung im Web. Seit 1998 begleitet uns als A1 auch der Webstandard bei allen IT- und Technikthemen. Mit innovativen Ideen wurde immer wieder der Zeitungsmarkt belebt. Ich gratuliere dem STANDARD sehr herzlich zum Jubiläum und wünsche weiterhin viel Erfolg!
Alexander Schallenberg, österreichischer Außenminister
Als die erste Ausgabe des STANDARD im Oktober 1988 erschien, hätte kaum jemand vorherzusehen gewagt, dass einer der größten Wendepunkte der jüngeren Geschichte unmittelbar bevorsteht. 35 Jahre später werden wir erneut Zeugen einer historischen Zäsur. Unsere Sicherheit und unser westliches Lebensmodell stehen wieder infrage. Wir sind plötzlich gefordert, unsere demokratische Zukunft zu verteidigen. Dafür bedarf es historischer Perspektive und eines Sinnes für politische Proportion. Mehr denn je sind deshalb Qualitätsmedien gefragt, die eine Welt der Grautöne nicht schwarz-weiß beschreiben wollen. In diesem Sinne: auf weitere 35 Jahre differenzierte Berichterstattung!
Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie
Mit dem STANDARD kann man in jeder Hinsicht verlässlich über den "Tellerrand" schauen. Er schätzt seit seiner ersten Ausgabe unterschiedliche Meinungen, bemüht sich um das Liberale, das es in Österreich viel zu wenig gibt, und er verfügt über ein gutes Auslandskorrespondentennetz. Wenn man seriöse Information und kritische Kommentare über internationale Politik sucht, dann ist man beim STANDARD bestens aufgehoben. Was ich mir außerdem fast jeden Tag beim Lesen mit Freude denke: "Nach 35 Jahren noch immer nicht ganz erwachsen". Ich hoffe, das bleibt noch sehr lange so. Am liebsten lese ich das "Einserkastl" von RAU.
Peter Kogler, Künstler
... gratuliert und denkt noch heute gern an das Jahr 1989, als er von Los Angeles aus einmal pro Monat eine Seite des STANDARD gestaltete.
Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper
Ob man in Wien tatsächlich die "New York Times" veranstalten kann, ist eine objektiv schwierige Frage. Aber man muss in den 80ern in Wien gelebt haben, um zu verstehen, was die Gründung des STANDARD damals dargestellt hat. Diese Gründung war in einer gewissen Weise notwendig, und daher ist sie auch passiert. Aber auch notwendige Dinge passieren nun einmal nicht, ohne dass jemand eine Tat setzt, und zu dieser Tat muss man Oscar Bronner seit 35 Jahren herzlich gratulieren.
Paul Ivić, Spitzenkoch
Lieber STANDARD! Ein täglicher hochgeschätzter Begleiter. Mach auch die nächsten 35 Jahre so einen großartigen Job und bleib auch im hohen Alter kritisch, neugierig und hinterfragend. Wenn wir mit Vorlesen fertig sind, stoßen wir auf dich an.
Paul Ivić und das Tian-Team.
Gabriel Felbermayr, Wifo-Chef
Herzlichen Glückwunsch zum 35. Jubiläum. DER STANDARD steht seit seiner Gründung für fundierte Wirtschaftsberichterstattung, blickt täglich über den Tellerrand hinaus und bringt nicht nur mit seinem rosa Papier Farbe in die österreichische Medienlandschaft. So bin ich als regelmäßiger Leser und Gastkommentator immer wieder beeindruckt, wie lebendig und unterhaltsam die Online-Diskussionen der STANDARD-Community verlaufen. Gerade in Zeiten von Filterblasen und Echokammern braucht unsere Gesellschaft solche Foren im antiken Sinne des Wortes – also Marktplätze der Ideen, Meinungen und Gemeinschaft. Ad multos annos!
Andreas Babler, Parteivorsitzender der SPÖ
"Guten Tag, mein Name ist Oscar Bronner." Wer kennt sie nicht, diese sonore Stimme, die einen sofort in den Bann zieht und ebenso schnell Lust auf Journalismus – auf unabhängigen, anständigen, gut informierten Journalismus – macht? Diese Stimme verbinde ich mit der Tageszeitung DER STANDARD. Aber nicht nur; die Zeitung im lachsfarbenen Outfit hat mich in all den Jahren analog und digital begleitet. Sie ist mir Informationsquelle, in ganz seltenen Fällen auch Quelle des Unmuts, ihre Foren Feedback-Instrument. Aber genau so soll es sein, ernsthafter Journalismus muss auch manchmal wehtun, immer die eigene Tätigkeit reflektieren, auf Augenhöhe mit den Leserinnen und Lesern kommunizieren und vor allem unabhängig sein.
Oscar Bronner definierte 2005 seinen Anspruch an guten Journalismus so: "Ich will niemandem etwas vorkauen, ich will niemanden beeinflussen. Ich will, dass der Leser, die Leserin für die Entscheidungen, die er oder sie trifft, über qualifiziertere Information verfügt, als es ohne meine Tätigkeit der Fall wäre. Mehr Anspruch habe ich nicht." In meiner Wahrnehmung hat dER STANDARD jeden einzelnen Tag seines 35-jährigen Bestehens darum gerungen, diesen Anspruch zu erfüllen. Das kann nur mit einem engagierten Team und erstklassigen Journalistinnen und Journalisten gelingen. In diesem Sinne wünsche ich allen Happy Birthday und auf die nächsten 35 Jahre!
Roland Weißmann, Generaldirektor des ORF
35 Jahre DER STANDARD, das sind für alle Medienschaffenden 35 Jahre ereignisgetriebene Medienberichterstattung, die hartnäckig und kritisch versucht, die Hintergründe hinter den Fakten auszuloten und das medienpolitische Geschehen einzuordnen – was in Zeiten wie diesen tatsächlich nicht so einfach ist. Ich gratuliere zum Jubiläum und wünsche weiterhin viel Weit- und Überblick.