Anruf statt Whatsapp

Oranges Telefon mit Wählscheibe
In den 1980er-Jahren hatten viele Leute so ein Telefon zu Hause.
Getty Images

Wenn du mit Freunden ein Treffen ausmachen willst, wirst du ihnen wahrscheinlich mit dem Handy eine Nachricht schicken oder sie damit anrufen. 1988 war das anders, denn da hat es noch keine Handys gegeben. Es gab zwar tragbare Telefone, aber nicht viele Menschen besaßen eines, denn sie waren sehr teuer und schwer. Gleich mehrere Kilogramm! Die ersten Handys, von denen man SMS verschicken konnte, gab es erst Mitte der 90er-Jahre. Um sich also ein Treffen auszumachen, musste man früher über ein Festnetztelefon anrufen: ein Telefon mit einem Hörer, der meist über ein Kabel mit dem Apparat verbunden war und das zu Hause einen fixen Platz hatte. Lange Zeit hatten Telefone eine Wählscheibe, über die man die Telefonnummer wählen musste. Wer kein Telefon zu Hause hatte, musste in eine Telefonzelle telefonieren gehen, von denen es früher viele gab. Und man musste hoffen, dass der andere auch gerade daheim war, um den Anruf annehmen zu können.

Bücher statt Wikipedia

Ein Stapel verschiedener Wörterbücher
Schnell im Internet etwas nachschlagen? Auch das war 1988 noch nicht möglich.
Getty Images/iStockphoto

Du willst wissen, wie schnell ein Gepard laufen kann oder wann der Triceratops gelebt hat? Du musst für ein Referat in der Schule mehr über das Mittelalter heraus­finden? Oder brauchst Hilfe beim Übersetzen eines englischen Wortes? Nichts leichter als das: Du kannst einfach im Internet nachschauen. 1988 war das noch nicht möglich. Denn das World Wide Web, kurz WWW, über das man Seiten auf dem Computer, dem Tablet oder dem Handy aufrufen und solche Dinge nachschauen kann, gibt es erst seit 1993. Davor musste man alles, was man wissen wollte, in Büchern nachlesen. Viele Menschen hatten Enzyklopädien zu Hause. So nennt man Bücher, in denen man Wissen nachschlagen kann. Also so etwas wie Wikipedia, nur in Buchform. Telefonnummern und Adressen musste man aus sehr dicken und schweren Telefonbüchern heraussuchen. Google Maps gab es natürlich auch noch nicht, stattdessen musste man Wege auf einer Straßen- oder Landkarte nachschauen.

FS1 und VHS statt Netflix

Jemand hält eine DVD und eine VHS-Kassette in den Händen.
Statt Netflix gab es Fernsehen und Videokassetten.
IMAGO/Pond5 Images

Auch Netflix, Youtube und andere Dienste, über die man jederzeit Filme, Serien und Videos ansehen kann, gab es im Jahr 1988 noch nicht. Man musste sich damit zufriedengeben, was gerade im Fernsehprogramm gezeigt wurde. In Österreich gab es lange Zeit nur zwei Sender, FS1 und FS2. Heute heißen sie ORF 1 und ORF 2. Kinderprogramm war meist nur in der Früh und am Nachmittag für ein paar Stunden zu sehen. Die letzte Kindersendung am Abend wurde Betthupferl genannt. Wollte man im Jahr 1988 einen ganz bestimmten Film anschauen, musste man ihn auf VHS-Kassette kaufen oder ihn in einer Videothek ausleihen. Oben siehst du, wie diese Kassetten aussehen. Dafür benötigte man auch einen eigenen VHS-Rekorder zu Hause, um die Kassetten abzuspielen. Damit konnte man auch Sendungen im Fernsehen aufnehmen, wenn man sie später ansehen wollte. Später gab es dann DVDs und DVD-Player. Auf Netflix kann man erst seit 2007 Filme und Serien ansehen. Und in Österreich ist das überhaupt erst seit 2014 möglich. (Birgit Riegler, 22.10.2023)