Strasshof – Nach der Tötung einer 33-Jährigen am Samstag in Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf) ist der mutmaßliche Täter auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert worden. Die Ermittlungen zu Tathergang und Motiv liefen noch. Die Tatwaffe, eine Pistole, wurde indes im Wagen des Geständigen sichergestellt, hieß es am Sonntag in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Der 35-Jährige soll seine ehemalige Lebensgefährtin am Samstag gegen 13.30 Uhr auf der Straße vor ihrem Haus erschossen haben. Zeugen verständigten die Einsatzkräfte, trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen, starb die 33-Jährige noch am Tatort. Der Verdächtige, der nicht mehr mit der Frau zusammengewohnt hatte, flüchtete noch, stellte sich aber wenig später selbst bei der Polizeiinspektion Deutsch-Wagram und wurde dort festgenommen.

Polizisten hinter Absperrung bei Tatort in Strasshof
Der Verdächtige stellte sich selbst bei der Polizeiinspektion Deutsch-Wagram und wurde dort festgenommen.
APA/FLORIAN WIESER

Kritik an Regierung

Die Waffe wurde dann im Pkw des 35-Jährigen gefunden, er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft ordnete außerdem eine Obduktion des Leichnams an. Die Ermittlungen und Einvernahmen waren am Sonntag noch im Gange, hieß es.

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und Koordinatorin von "StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt", vermisste angesichts des 22. Femizids in Österreich dieses Jahr einen "Aufschrei der Regierung". Das Schweigen der Regierung zu den neuerlichen Frauenmorden sei "eine Form der Frauenverachtung", so Rösslhumer in einer Aussendung. Der Verein forderte darin eine sofortige Gesamtstrategie und die Etablierung von "StoP" in allen Gemeinden. (APA, red, 22.10.2023)