Polizei Deutschland Blaulicht
Laut Polizei wurden die Durchsuchungen in der Wohnung in der Nacht auf Mittwoch abgeschlossen.
IMAGO/Michael Gstettenbauer

Duisburg – Spezialkräfte haben am Dienstag in der westdeutschen Stadt Duisburg einen Mann in seiner Wohnung vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Polizei Essen hatte es zuvor "Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario" gegeben.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll sich der Mann darüber informiert haben, wie man mit einem Lastwagen in eine Versammlung fährt. "Bild"-Zeitung und "Spiegel" zufolge richteten sich die möglichen Anschlagspläne gegen eine proisraelische Demonstration. Nach dpa-Informationen hatte es keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag gegeben. In den Polizeieinsatz war auch die gemeinsame Terrorabwehrzentrale des Bundes und der Länder involviert.

Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen

Nach der Festnahme des islamistischen Gefährders hat die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft nach Polizeiangaben die Ermittlungen übernommen. Das sagte ein Sprecher der Essener Polizei am Mittwoch. Einen konkreten Grund nannte er nicht. Die Generalstaatsanwaltschaft war zunächst nicht zu erreichen.

Laut Polizei sind die Durchsuchungen in der Wohnung in der Nacht auf Mittwoch abgeschlossen worden. "Wir ermitteln weiter mit Hochdruck", sagte der Sprecher. Angaben zum Alter des Mannes machte die Polizei am Mittwoch zunächst nicht.

Offenbar wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt

Laut "Spiegel" soll es sich um einen vorbestraften Islamisten handeln. Der Hinweis soll von einem ausländischen Nachrichtendienst gekommen sein. Die Behörden hätten befürchtet, dass der Mann einen Lkw einsetzen könnte, zu dem er leichten Zugang haben soll, so der "Spiegel". Ob der Mann bereits eine konkrete Demo im Visier hatte, sei unklar.

Nach Angaben von "Spiegel" und "Bild" handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Mann, der 2017 vom Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. (APA, red, 24.10.2023)