Schwerarbeit für Strahinja Pavlovic und Kollegen gegen Marcus Thuram und Kollegen.
REUTERS/CLAUDIA GRECO

Mailand – Red Bull Salzburg ist im zweiten Auswärtsspiel dieser Champions-League-Saison für eine couragierte Leistung nicht belohnt worden. Österreichs Fußballmeister musste sich am Dienstag Inter in Mailand mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Ein etwas umstrittener Elfmeter, den Hakan Calhanoglu sicher verwertete (64.), bescherte dem Finalisten der vergangenen Saison drei Punkte. Inter ist nach einem 1:0 von Real Sociedad bei Benfica Zweiter der Gruppe D. Beide halten bei sieben Punkten.

Nach einem starken Salzburger Beginn brachte Alexis Sanchez den hohen Favoriten vor 71.825 Zuschauer im San Siro in Führung (19.). Oscar Gloukh gelang nach einem schönen Spielzug der Ausgleich (57.), der aber nicht lange hielt. Nach einer Attacke von Lucas Gourna-Douath an Davide Frattesi entschied Schiedsrichter Francois Letexier auf Strafstoß, der die Entscheidung brachte. Kurz vor der Pause hatten die Salzburger ihrerseits vergeblich einen Elfmeter gefordert. Die Bullen gehen mit drei Zählern als Gruppendritte in das Rückspiel am 8. November in Salzburg. Benfica hat bislang überhaupt noch nicht angeschrieben.

Die spielentscheidende Szene: Frattesi suchte im Zweikampf mit Gourna-Douath (re.) das Foul und Inter bekam den Elfer.
IMAGO/Davide Spada/LaPresse

Trainer Gerhard Struber stellte seine Elf gegenüber der 0:1-Niederlage gegen den LASK an fünf Positionen um. Abwehrchef Strahinja Pavlovic, zuletzt national gesperrt, stand zur Verfügung, der routinierte Linksverteidiger Andreas Ulmer kam statt des verletzten Aleksa Terzic zu seinem Saisondebüt in der Königsklasse, im Mittelfeld kehrte u.a. der laufstarke Mads Bidstrup zurück. Auch das System änderte Struber. Er verdichtete das Mittelfeld, bot Roko Simic als Solo-Spitze auf, womit Karim Konate seinen Platz in der Startelf verlor.

Mit neuem Personal und anderer Taktik zeigten die Salzburger auch auf dem Feld ein anderes Gesicht. Wie angekündigt starteten sie sehr mutig mit hohem Pressing und spielten sich auch gleich die erste Torchance heraus. Den Schuss von Gloukh parierte Torhüter Yann Sommer (4.).

Abgesehen von zwei Freistößen kam Inter erst in der 19. Minute in den Salzburger Strafraum - und ging in Führung. Der Ball kam glücklich, weil abgefälscht zu Alexis Sanchez, der Torhüter Alexander Schlager keine Chance ließ. Der chilenische Routinier war an der Seite von Weltmeister Lautaro Martinez überraschend statt Marcus Thuram aufgeboten worden und auch zum Zug gekommen, weil ÖFB-Rekordnationalspieler Marko Arnautovic weiter wegen einer Muskelverletzung fehlte.

Kein Elfer für Salzburg

Mit dem Vorsprung im Rücken übernahm der Finalist der vergangenen Saison und aktuelle Tabellenführer der Serie A danach zunehmend die Kontrolle. Die Salzburger kamen bis zur Halbzeit kaum noch ins Angriffsdrittel, kurz vor der Pause forderten sie aber nach einem Eckball erfolglos Elfmeter.

Inter schien den Vorsprung verwalten zu wollen, aber Salzburg schlug nach knapp einer Stunde zu. Über Simic und Maurits Kjaergaard kam der Ball zu Gloukh, und der 19-jährige Israeli traf genauso perfekt wie davor Sanchez. Die Italiener gingen aber rasch wieder in Führung, weil Calhanoglu vom Elfmeterpunkt Schlager ins andere Eck schickte.

Salzburg war im Finish bemüht, gute Ausgleichschancen ließ Inter aber nicht mehr zu. Auf der anderen Seite wurde ein Treffer von Martinez nach VAR-Check wegen Abseits aberkannt (81.). (APA, red, 24.10.2023)

Champions League, Gruppe D, 3. Runde:

Inter Mailand – Red Bull Salzburg 2:1 (1:0)
Mailand, San Siro, 71.825 Zuschauer, SR Letexier (FRA)

Tore:
1:0 (19.) Alexis Sanchez
1:1 (57.) Gloukh
2:1 (64.) Calhanoglu (Elfmeter)

Inter: Sommer - Pavard, De Vrij, Bastoni - Dumfries (65. Darmian), Frattesi, Calhanoglu (76. Asllani), Mkhitaryan (46. Barella), Carlos Augusto - Lautaro Martinez (85. Klaassen), Alexis Sanchez (65. Thuram)

Salzburg: A. Schlager - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Bidstrup (72. Konate), Gourna-Douath (85. Capaldo) - Sucic, Gloukh (85. Forson), Kjaergaard (72. Nene) - Simic (71. Ratkov)

Gelbe Karten: Mkhitaryan bzw. Simic, Gourna-Douath, Trainer Struber