Tareneh Alidoosti
Tareneh Alidoosti ist eine der betroffenen Schauspielerinnen.
APA/AFP/JULIE SEBADELHA

Teheran – Im Iran sind zahlreiche Schauspielerinnen mit einem Arbeitsverbot belegt worden. Hintergrund sind Verstöße gegen die islamischen Kleidungsregeln, wie die Zeitung "Hamshahri" am Dienstagabend berichtete. Mehr als zehn Frauen sei es nun untersagt, in neuen Filmen mitzuspielen. Unter den Betroffenen sind die iranischen Filmstars Tareneh Alidoosti, Afsaneh Bayegan und Katayoun Riahi.

Minister für Kultur und islamische Führung verteidigt Verbot

Der iranische Minister für Kultur und islamische Führung verteidigte das Arbeitsverbot. Das Tragen eines Kopftuchs sei eine gesetzliche Pflicht, sagte Mohammed-Mehdi Esmaeili laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch. Das Ministerium kontrolliert auch die Filmszene, erteilt Erlaubnisse oder spricht Verbote aus.

Im Zuge der Protestwelle im Herbst 2022 waren mehrere Schauspielerinnen ins Fadenkreuz der Justiz geraten, die sich mit der Bewegung solidarisiert hatten. Alidoosti und Riahi etwa wurden zwischenzeitlich inhaftiert. Auch gegen andere Filmschaffende laufen Verfahren. Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen des Verstoßes gegen den Kopftuchzwang festgenommen worden war. (APA, 25.10.2023)