Dass es in Langzeil, Haus Nummer 188, früher einmal gespukt hat, weiß in dem Ort mit nur ein paar Häusern jeder und jede. Hier habe ein Mädchen gewohnt, das habe zaubern können, erzählt man sich. Wilma Molnár hieß sie, und ihr widmet sich ein sechsteiliger Podcast von Ö1, der ab kommendem Montag im Radiokolleg um 9.05 Uhr auf Ö1 zu hören ist.

Häuser in Güssing
Wilma Molnar soll in der Zwischenkriegszeit in Güssing gelebt haben. "Kreuz und quer" begibt sich am Dienstag auf die Spurensuche.
ORF

Im März 1925 sollen sich in dem südburgenländischen Dorf in der Nähe von Güssing unheimliche Dinge zugetragen haben. Eine Dienstmagd soll Einkäufe zum Fliegen gebracht haben. Wo sie hinkam, seien Teller und Besteck durch die Luft geflogen, erzählt man sich. Es heißt, dass sich die Kellertür geöffnet haben soll und die Kartoffeln die Treppe heraufgelaufen sind. Ein Baby soll aus seiner Wiege gehoben worden sein, und ein Kleinkind sei in den Stall gezaubert worden. An die unerklärlichen Kräfte erinnern sich die Alten in Güssing bis heute. "Unheimlich war’s", sagt die hundertjährige Frau Huber. "Wir haben uns da nicht hingetraut." Wo sie hinkam, war Chaos.

Anna Masoner, Kerstin Tretina und Irmi Wutscher graben tiefer. Sie gehen der Person und ihrer Zeit nach: Ist ein Geist in die Magd gefahren, oder war sie einfach nur "ein böses Kind"?

Okkultismus der Habsburgermonarchie

Auf die Spuren des Spukphänomens Wilma Molnár heftet sich am kommenden Dienstag eine Kreuz und quer-Ausgabe von Andrea Eder, die sich auf einer weiteren Ebene der weithin bekannten Begeisterung der Habsburgermonarchie für Okkultismus widmet. In Tao auf Ö1 am Samstag und Orientierung am 29. Oktober um 12.30 Uhr auf ORF 2 geht es ebenfalls um Person und Mythos. Von Technikspuk und Onlinehexen erzählt am 10. November um 19.05 Uhr Matrix. (Doris Priesching, 27.10.2023)