Es ist ein ziemlich ungewöhnlicher Termin, den Apple für seine neueste Produktvorstellung gewählt hat. Anstatt wie gewohnt am Vormittag findet der unter dem Namen "Scary Fast" angekündigte Event ausnahmsweise am Abend aus US-Sicht statt. Was aus europäischer Sicht heißt: irgendwo in der Nacht auf Dienstag. Dabei handelt es sich wohl wie schon beim Namen auch um eine Referenz um auf das nahende Halloween-Fest, gleichzeitig aber auch um eine Kampfansage an die Konkurrenz – will man doch offenbar klarstellen, wer derzeit die besten Computerchips herstellt.

M3

Im Fokus des "Scary Fast"-Events soll die Vorstellung einer neuen Generation von Apples eigenen Chips für Laptops und Desktop-Rechner stehen: M3. Das berichtet Apple-Experte Mark Gurman in seinem Newsletter für Bloomberg. Dabei soll es auch nicht nur einen neuen Chip geben, sondern derer gleich drei.

Bald gibt es wieder Neues von Apple.
AP/Michael Probst

Was die drei eint: Alle sollen sie deutlich flotter und effizienter als ihre direkten Vorgänger der M2-Generation sein. Bei der Basisausführung des M3 soll dies vor allem an schnelleren Kernen, aber auch verbesserter Speicheranbindung liegen. Der grundlegende Aufbau bleibt hingegen ähnlich. Laut Gurman soll es also wieder acht Kerne (vier schnelle, vier effiziente) sowie bis zu zehn Kerne zur Grafikverarbeitung geben.

Pro und Max

Deutlich dicker will Apple offenbar beim M3 Pro auftragen: Hier seien unterschiedliche Konfigurationen getestet worden, von welchen mit zwölf bis zu solchen mit 14 Kernen, bei den Grafikkernen soll es zwischen 18 und 20 geben. Der M3 Max soll dann bis zu 16 CPU-Kerne sowie maximal 40 Grafikkerne erhalten. Alle sollen sie auf dem neuen 3-Nanometer-Fertigungsprozess aufbauen, der auch schon beim aktuellen Smartphone-Chip A17 Pro zum Einsatz kommt.

Auf Basis dieser Chips soll Apple natürlich gleich diverse erneuerte Computer vorstellen. So soll es das erste große iMac-Update seit dem Jahr 2021 geben, der damit dann übrigens die M2-Generation komplett ausgelassen hätte. Neben dem neuen Chip wird sowohl mehr RAM als auch ein größerer lokaler Speicherplatz erwartet. Auch Upgrades auf WiFi 6E und Bluetooth 5.3 sind naheliegend, finden sie sich doch schon in anderen aktuellen Macs. Laut Gurman soll aber auch der Standfuß der iMac-Reihe überarbeitet worden sein.

Macbook Pros und mehr

Auf den ersten Blick vielleicht überraschend: Auch die Macbook Pros sollen schon wieder überarbeitet werden – und damit gerade erst zehn Monate nach dem Update auf die M2-Generation. Grund dafür soll sein, dass die Macbook Pros auf Basis von M2 Pro und M2 Max um einige Monate verspätet waren, Apple also jetzt zum ursprünglich geplanten Rhythmus zurückfindet.

Neben den neuen Computermodellen dürfte Apple auch einige neue Accessoires ankündigen, deren neue Versionen allesamt eine Neuerung eint: der Umstieg vom Lightning-Anschluss auf USB-C, wie er vor wenigen Wochen beim iPhone vorgenommen wurde. So soll es etwa eine neue Generation der Magic Mouse geben, ob man sich dabei an ein Design wagt, bei dem die Maus während der Aufladung nutzbar bleibt, muss sich aber erst zeigen.

Hintergrund

Die Vorstellung passiert vor dem Hintergrund des zuletzt erstarkten Gegenwindes für Apple. Nachdem das Unternehmen mit den M1-Chips für regelrechte Furore und Absatzrekorde sorgte, ist das Interesse zuletzt etwas abgeflaut.

Vor allem aber zieht die Konkurrenz langsam nach. So hat erst vor wenigen Tagen Qualcomm angekündigt, mit neuen Chips für den PC-Markt die Performance von Apple gar noch übertreffen zu können. Auch Nvidia und AMD arbeiten dem Vernehmen nach an Chips für Windows-Rechner, die die gleiche Arm-Architektur wie Apples A- und M-Reihe verwenden. (apo, 30.10.2023)