Sicherheitssoftware ist immer dann gut, wenn sie unbemerkt bleibt. Schlägt sie hingegen einmal Alarm, ist das immer ein Grund für Ärgernis. Heißt das doch, dass man entweder ein echtes Problem hat oder dass man sich mit einem Fehlalarm herumschlagen muss, der gerade bei technisch weniger versierten Nutzerinnen und Nutzern für gehörige Verunsicherung sorgen kann. Genau solch ein Fall zeigt sich nun bei diversen Smartphones großer chinesischer Hersteller.

Phänomen

Die "Optimizer"-App von Huawei stuft derzeit bei vielen Usern die zentrale Google-App als Schadsoftware ein. Entsprechende Berichte mehren sich sowohl bei Reddit als auch in der Huawei-Community sowie in den Google-Support-Foren. Die Google-App enthalte Schadcode und versuche, SMS-Betrug zu begehen, heißt es in der Warnung. Entsprechend sollte sie dringend deinstalliert werden.

Huawei P20 Pro
Eines jener Huawei-Smartphones, die noch mit Google-Apps ausgeliefert wurden: das P20 Pro.
Pichler / STANDARD

Das hat für gehörige Verunsicherung gesorgt, zumal davon auch jene Huawei-Geräte betroffen zu sein scheinen, die noch vor dem US-Bann ganz offiziell mit Google-Apps ausgeliefert wurden. Die neue Version wurde also aus dem Play Store bezogen und stammt somit nicht aus irgendwelchen zweifelhaften Quellen. Tatsächlich schlagen auch keine anderen Antivirenprogramme an, es handelt sich also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um eine Fehlerkennung, die bei solchen Tools nie ganz auszuschließen ist.

Honor und Vivo

Was das Ganze noch unerfreulicher macht: Zum Teil scheinen auch Geräte anderer Hersteller betroffen zu sein, etwa jene der ehemaligen Huawei-Tochter Honor, aber auch manche von Vivo, wo die App iManager anschlägt. Es scheint also naheliegend, dass zwischen den verwendeten Tools ein gewisser Austausch besteht.

Eine offizielle Stellungnahme gibt es derzeit weder von den betroffenen Herstellern noch von Google selbst. In einzelnen Fällen soll das Löschen des Caches und der Daten der Optimizer- beziehungsweise der iManager-App gefolgt von einem Neustart geholfen haben. Wenn auch das nichts bringt, bleibt eigentlich nur, die Warnungen vorerst zu ignorieren. (apo, 30.10.2023)