Es war so etwas wie der zentrale Gag von Apples "Scary Fast"-Event: Das gesamte Video sei mit einem aktuellen iPhone aufgenommen worden, betonte das Unternehmen. Die Vorstellung neuer Macs und der zugehörigen M3-Chips diente so also auch als eine einzige Werbekampagne für das iPhone 15 Pro Max. Im Nachhinein kommen nun große Zweifel an der Seriosität von Apples Aussagen auf.

Equipment

Denn auch wenn unbestritten ist, dass die Videofähigkeiten aktueller iPhones sehr gut sind, das Apple-Event-Video sagt darüber herzlich wenig aus. Wie ein Behind-the-Scenes-Video zeigt, kam dafür nämlich jede Menge Profi-Equipment zum Einsatz, von professionellen Scheinwerfern bis zu allerlei teurer Peripherie für Profikameras.

Shot on iPhone
Wo ist die Grenze zwischen "optimiert" und "irreführend"?
Apple

Über die Aufnahmequalität eines iPhone 15 Pro Max sagt der Clip insofern herzlich wenig aus. Ähnliche Ergebnisse wären in so einer Umgebung wohl auch mit dem Vorgänger oder gar ganz anderen Geräten möglich. Das wirft wiederum die Frage auf, was Apple mit der Aktion eigentlich aussagen will.

Bleibt so doch eigentlich nur eine Erkenntnis: Mit dem iPhone lassen sich professionell aussehende Videos erzeugen, wenn man es mit Equipment im Wert von zehntausenden Euro umgibt. Wieso das irgendjemand tun sollte, ist wieder eine ganz andere Frage. Denn wenn man so viel Geld in die Produktion steckt, wird sich wohl jeder, der nicht von Apple bezahlt wird, gleich eine Kamera mit besserer Optik kaufen.

Vergleiche

Nun ist es natürlich das Wesen der Werbung, dass sie den Hersteller in einem möglichst guten Licht darstellen lassen soll. Insofern ist die Aktion von Apple aus Unternehmenssicht durchaus verständlich. Interessierten Kundinnen und Kunden sollte aber bewusst sein, dass das nichts mit der Realität in der normalen Smartphone-Nutzung zu tun hat. Sie sollten lieber auf weniger irreführende und vor allem unabhängige Tests zurückgreifen. (red, 31.10.2023)