Andreas Gruber springt jubelnd.
Die Wiener Austria verteidigte zuletzt erstklassig und hatte auch in der Offensive das eine oder andere Erfolgserlebnis.
APA/ERWIN SCHERIAU

Wien/Klagenfurt/Graz – Seit 525 Minuten ist die vormals so verwundbare Wiener Austria ohne Gegentor. Am Mittwoch (18.00 Uhr/live ORF 1) stellt Austria Klagenfurt die neu gewonnene Stabilität der schon fünf Pflichtspiele unbesiegten Wiener im ÖFB-Cup auf die Probe. "Der Schlüssel war das Derby. Wir haben gesehen, was leidenschaftliches und konsequentes Verteidigen bewirken kann", sagte Trainer Michael Wimmer vor dem Achtelfinal-Duell mit dem Überraschungsvierten der Liga.

"Wir verteidigen mit mehr Bewusstsein, mehr Leidenschaft und es ist auch immer eine Sache von Selbstvertrauen", sagte Wimmer angesichts der neuen Defensivstärke. Das Risiko im Verteidigungsansatz sei unverändert. Glück, wie etwa beim Stangenschuss von Manprit Sarkaria zuletzt in Graz (1:0), manchmal eben auch ein Faktor. "Und wenn dann doch was durchkommt, haben wir aktuell wen hinten, der das auch wegräumt", lobte Wimmer Goalie Christian Früchtl.

Das notgedrungene Experiment mit Marvin Potzmann und Aleksandar Jukic in der Mittelfeldzentrale ging auf, und vorne macht Andreas Gruber verlässlich seine Tore. Der Cup sei für die Mannschaft extrem wichtig, betonte der zwölffache Saisontorschütze am Dienstag. "Es ist der kürzeste Weg einen Titel zu holen. Unser Ziel ist es schon, dass wir vielleicht den Cup holen", sagte Gruber. Dominik Fitz und Muharem Huskovic fehlen den Veilchen weiter. Der Viertelfinaleinzug gelang dem Rekordcupsieger (28 Titel) zuletzt in der Saison 2020/21.

Pacult hat nur 14 Feldspieler

Klagenfurt baut sich als Gegner "im Flow" samt angespannter Personalsituation auf. Nur 14 Feldspieler stehen Peter Pacult zur Verfügung. "Der Haufen, der übrig ist, hat genügend Kraft", betonte Christopher Wernitznig. Abwehrchef Nicolas Wimmer erinnerte: "Das Endspiel ist in unserem Stadion und es wäre für jeden ein Karriere-Highlight, das zu erleben."

Schon sechs Spiele sind die Klagenfurter ungeschlagen, überhaupt gab es 14 Pflichtspielen nur eine Niederlage (1:3 gegen LASK). Die Wiener sind gewarnt. "Sie stehen hinten extrem kompakt und setzen vorne Nadelstiche mit einem sehr guten Stürmer. Sie machen aus wenigen Chancen viele Tore", sagte Gruber, der seinem Team im ersten Saisonduell in Wien das 2:2 rettete.

Rapid in Amstetten Favorit

Rapid ist bei Zweitliga-Schlusslicht Amstetten klarer Favorit. "Dass sie in der Liga am Tabellenende stehen, wird für die Begegnung am Mittwoch keine Rolle spielen", meinte Rapid-Coach Zoran Barisic. "Für uns gilt es unsere Stärken auszuspielen und wenn uns das gelingt, werden wir das nächste Zwischenziel, das Cup-Viertelfinale, auch in der regulären Spielzeit erreichen." Man wolle die Energie des LASK-Spiels (3:3) mitnehmen, der unrühmliche Auftritt gegen Gurten beim letzten Cup-Auftritt (5:2 n.V.) müsse und werde Warnung genug sein. Terrence Kongolo (Hüfte) fällt neben dem Langzeitverletzten Nenad Cvetkovic (Kreuzband) aus.

Grazer Derby am Donnerstag

Erst am Donnerstag (20.30 Uhr/live ORF 1) greift Bundesliga-Tabellenführer Sturm Graz ins Geschehen ein. Die Blackies müssen gegen den Stadtrivalen GAK aller Voraussicht nach ohne Otar Kiteishvili und William Böving auskommen. Spielmacher Kiteishvili plagt die Achillessehne, Stürmer Böving hat mit leichten Schambeinproblemen zu kämpfen. "Es ist eine eher chronische Verletzungsstruktur, bei der ich eher nicht mit einem Einsatz rechne", sagte Trainer Christian Ilzer am Dienstag über das Duo.

Der Georgier Kiteishvili hatte schon am Sonntag bei der ersten Liga-Niederlage der Saison gegen die Wiener Austria (0:1) gefehlt. Der Däne Böving wurde eingewechselt. Seine Adduktorenschmerzen ziehen sich laut Klubangaben Richtung Schambein. Laut Ilzer gelte es, die Belastung zu steuern. Ob des dichten Spielplans wird er sein Team leicht verändern. Eine große Rotation kündigte der 46-Jährige aber nicht an.

"Wesentlich ist es, Säulen im Kader zu haben, die für Konstanz und Beständigkeit sorgen - und dazu junge Spieler und auch gewisse Änderungen von Zeit zu Zeit", erklärte Ilzer. "Das ist wichtig für die Dynamik." Sturm verfüge über einen breiten, ausgewogenen Kader. "Es wird die Mannschaft aufs Feld laufen, die für dieses Spiel in unseren Augen die richtige und beste ist." (APA, red, 1.11.2023)