US-Schauspielerin Scarlett Johansson posiert während eines Fototermins
Immer mehr Prominente kämpfen gegen KI-generierte Inhalte.
APA/AFP/CHRISTOPHE SIMON

Mit der "Schwarzen Witwe" legt man sich nicht ungestraft an: Die Schauspielerin Scarlett Johansson hat nun ein Gerichtsverfahren gegen einen App-Entwickler wegen unerlaubter Bildnutzung angestrengt. Im Zentrum des Konflikts steht ein Werbeclip mit Johansson, der im Internet aufgetaucht ist und sie in einer Weise zeigt, die fälschlicherweise suggeriert, dass sie die Anwendung befürworte.

Bei dem umstrittenen Video zu "Lisa AI: 90s Yearbook & Avatar" soll es sich um eine 22-sekündige Montage gehandelt haben, die zunächst auf X, vormals Twitter, verbreitet wurde. Wie "The Variety" berichtet, zeigte es Aufnahmen von Johansson an früheren Filmsets, insbesondere in ihrer Rolle als "Black Widow", gefolgt von KI-generierten Bildern des Stars. Trotz der Verwendung von Johanssons Bild und einer Stimme, die der ihren verblüffend ähnelte, wurde im Kleingedruckten der Anzeige versucht, jede Verbindung zu Johansson selbst zu leugnen.

Die Anzeige wurde sofort nach ihrer Entdeckung von Johanssons Anwalt Kevin Yorn angefochten und ist inzwischen von den betroffenen Online-Plattformen entfernt worden. Johanssons schnelle juristische Reaktion steht in einer Reihe mit anderen Prominenten, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, wie beispielsweise Tom Hanks, der kürzlich ebenfalls mit einem unerlaubten KI-Bild von sich in einer Werbung konfrontiert wurde.

Dieser Vorfall wirft einmal mehr die Frage nach dem Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und dem Schutz der Privatsphäre auf. Die Gesetze verschiedener Bundesstaaten in den USA, insbesondere das strenge kalifornische Datenschutzgesetz, bieten Einzelpersonen einen rechtlichen Rahmen, um gegen die unerlaubte kommerzielle Nutzung ihrer Identitätsmerkmale vorzugehen.

Dies ist jedoch noch nicht überall der Fall. Obwohl Rechtsstreitigkeiten häufig mit außergerichtlichen Einigungen enden, bleiben die zugrunde liegenden Fragen der Einwilligung, der digitalen Vervielfältigung und des Datenschutzes aktuell, da KI-Technologien zunehmend in die Werbeindustrie integriert werden. (red, 3.11.2023)