Graue Steinwände mit der Aufschrift
Eingangsbereich zur Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen.
IMAGO/Ingo Schulz

Berlin – Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland registrieren immer mehr rechtsextremistische Übergriffe. Oliver von Wrochem, Leiter der Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der deutschen KZ-Gedenkstätten sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Zahl der Vorfälle nimmt spürbar zu: Vandalismus durch Hakenkreuz-Schmierereien, Beschädigungen von Gedenktafeln oder Leugnung der NS-Verbrechen stellen ein Problem in einer ernsthaften Dimension dar."

Die Täter seien häufig im rechten Spektrum zu verorten. "Menschen mit rechter Gesinnung scheuen sich nicht länger, KZ-Gedenkstätten zu besuchen und hier offen rechtsextremistisches Gedankengut zu äußern", beklagte Von Wrochem. Viele Einrichtungen hätten auf die Entwicklung mit einer Verschärfung der Hausordnung reagiert. Mit Blick auf die Anti-Israel-Demonstrationen und antisemitische Haltungen auch in Teilen der migrantischen Community in Deutschland sagte Von Wrochem: "Bislang habe ich in Gedenkstätten, die an NS-Unrecht erinnern, keine vermehrten Vorfälle beobachtet, die sich unmittelbar darauf zurückführen lassen." Es sei aber nicht auszuschließen, dass sich dies noch ändere. (APA, 4.11.2023)