Die britische Innenministerin Suella Braverman während eines Doorsteps nach einem Arbeitsgespräch mit dem österreichischen Innenminister in Wien.
APA/GEORG HOCHMUTH

London – Großbritanniens Innenministerin Suella Braverman will gegen die wachsende Zahl von Zelten Obdachloser in britischen Innenstädten vorgehen. Das teilte die konservative Politikerin am Samstag per X (vormals Twitter) mit. Es gehe dabei nicht um Menschen, die "echt obdachlos" seien, sondern um solche, die oftmals aus dem Ausland stammten und das Leben auf der Straße als "Lifestyle" gewählt hätten, betonte sie.

Weitergabe von Zelten verbieten

"Wir können nicht zulassen, dass unsere Straßen von Reihen von Zelten übernommen werden (...)", so Braverman. Einem Bericht der "Financial Times" zufolge, auf den der Post Bravermans Bezug nahm, soll die Weitergabe von Zelten durch Hilfsorganisationen künftig als Ordnungswidrigkeit geahndet werden können, wenn diese zur Störung der öffentlichen Ordnung genutzt werden. Als Beispiel wurde das Aufstellen vor einem Ladeneingang genannt. Eine entsprechende Gesetzesinitiative soll demnach bei der für Dienstag vorgesehenen "King's Speech" - dem Verlesen der Regierungserklärung durch König Charles III. - offiziell angekündigt werden.

Zelte wie dieses sind der britischen Innenministerin ein Dorn im Auge.
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Niemand in Großbritannien sollte in Zelten auf der Straße leben müssen, betonte Braverman. Es gebe Optionen für Menschen, die nicht auf der Straße schlafen wollten, und die Regierung arbeite mit lokalen Behörden zusammen, um eine umfassende Unterstützung zu stärken. Sollte das Aufschlagen von Zelten aber nicht gestoppt werden, drohe eine Entwicklung wie in den US-Großstädten San Francisco und Los Angeles, wo eine schwache Politik zu einer "Explosion von Kriminalität, Drogenmissbrauch und Elend" geführt habe, warnte Braverman. (APA, 4.11.2023)