Das Datingleben ist in stetem Wandel begriffen, und nach Jahren des Aufschwungs für Dating-Apps könnte ihnen nun Stagnation oder ein Abschwung drohen. Das legt das Ergebnis einer Befragung des Generation Lab im Auftrag von "Axios" nahe.

Zielpersonen waren Studentinnen und Studenten an US-Hochschulen. Die Auswahl ist kein Zufall, denn sie gelten als eine Kernzielgruppe für viele Anbieter von Datingdiensten. Manche Unternehmen, etwa Bumble und Tinder, hielten in der Vergangenheit auch immer wieder größere Events an den Standorten von Hochschulen ab.

Vier von fünf kommen ohne Dating-App aus

79 Prozent oder fast vier von fünf Befragten gaben an, gar keine Dating-App zu nutzen. Auch sporadische Verwendung – einmal pro Monat – wurde verneint. Unter den 21 Prozent, die sich zur Inanspruchnahme bekannten, war Tinder die beliebteste Plattform. Platz zwei belegten ex aequo Bumble und Hinge.

Unter jenen Befragten, die Dating-Apps nutzen, ist Tinder weiterhin die beliebteste Plattform.
APA/AFP/DENIS CHARLET

55 Prozent der Befragten gaben an, derzeit eine Partnerin oder einen Partner zu haben. Gedatet wird aber trotzdem recht aktiv. 61 Prozent meldeten, in den vergangenen drei Monaten auf zumindest einem Date gewesen zu sein. 55 Prozent gaben an, sich innerhalb des letzten Jahres auf einen "Hook-up", also ein kurzfristiges Techtelmechtel, eingelassen zu haben, während 45 Prozent angaben, hier keinerlei Erfahrung zu haben.

Bei den bestehenden Beziehungen kamen zumindest 64 Prozent über persönlichen Kontakt zusammen. Entweder trafen sich die heutigen Paare auf ihrem Bildungsweg, per Zufall, oder sie lernten sich über einen gemeinsamen Freund kennen. 15 Prozent kamen per Dating-App zusammen, sieben Prozent lernten sich auf anderem Wege online kennen. 14 Prozent fielen in keine dieser Kategorien.

Überzeugungen vor Aussehen

Beim Kennenlernen des Gegenübers zählen laut den Angaben vor allem Kriterien abseits des Aussehens. 37 Prozent stufen persönliche Überzeugungen als wichtigstes Element ein, 34 Prozent den Sinn für Humor. 13 Prozent finden berufliche Ziele besonders bedeutend. Acht Prozent hingegen achten besonders aufs Gesicht, sieben Prozent auf den Körper.

Die Umfrage wurde von 11. bis 16. Oktober mit einer repräsentativen Auswahl von 978 Teilnehmern durchgeführt. Die Schwankungsbreite ist mit 3,4 Prozent ausgewiesen. (gpi, 6.11.2023)