Wissenschafter der Universität Würzburg wollen einen kleinen Satelliten mit künstlicher Intelligenz (KI) an Bord ins All schicken, um Phänomene im Weltraum aufzuspüren. Getestet werden sollen neue Hard- und Softwaretechnologien der KI. "Ziel ist es, damit zukünftig automatisch Anomalien auf Planeten oder Asteroiden zu erkennen", teilte die Universität am Dienstag mit.

Der Nanosatellit trägt den Namen "Sonate-2" und soll im kommenden März, ausgestattet mit vier Kameras, mit einer Rakete von der Westküste der USA in den Orbit starten. "Einzigartig an unserer Mission ist, dass die KI an Bord trainiert wird", erklärte Raumfahrttechniker Hakan Kayal. Normalerweise erfolge solch ein Training auf der Erde mit leistungsstarken Computern.

Visualisierung des Nanosatelliten der Uni Würzburg.
Universität Würzburg/Hakan Kayal

Soll zuerst Muster auf der Erde lernen

Die KI soll zunächst unter anderem herkömmliche geometrische Muster auf der Erdoberfläche kennenlernen. "Dieses Wissen hilft ihr dann dabei, selbstständig Anomalien zu finden", so die Forschenden um Kayal. Mithilfe der KI könnten womöglich interessante Objekte und Phänomene auf einem Asteroiden deutlich schneller aufgespürt werden als auf andere Weise.

Der Satellit ist etwa so groß wie ein Schuhkarton und wiegt zwölf Kilogramm. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter hoffen, dass er mindestens ein Jahr funktionieren wird. Das Forschungsprojekt wird vom deutschen Wirtschaftsministerium mit 2,6 Millionen Euro unterstützt. (APA, 7.11.2023)