Der Vertrag gewährt einem kanadischen Bergbauunternehmen ein 20-jähriges Schürfrecht mit der Option auf eine Verlängerung. Demonstrierende gehen dagegen seit Wochen auf die Straße.
AFP/ROBERTO CISNEROS

Panama-Stadt – Zwei Teilnehmer einer regierungskritischen Demonstration in Panama sind am Dienstag erschossen worden. Eine Person sei im Zusammenhang mit den Todesfällen verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) mit. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Die seit Wochen anhaltenden Proteste in dem mittelamerikanischen Land haben sich an einem neuen Vertrag mit dem kanadischen Bergbauunternehmen First Quantum Minerals entzündet, für den die Regierung kritisiert wird. Die von den Demonstranten errichteten Straßensperren haben nach Angaben von Wirtschaftsverbänden zu täglichen Verlusten von bis zu 80 Millionen Dollar geführt. Die Schulen blieben landesweit über eine Woche lang geschlossen. Mehr als 150.000 Arzttermine konnten nicht wahrgenommen werden.

Die Behörden haben dazu aufgerufen, die Proteste zu beenden. Die Bauarbeiter- und Lehrergewerkschaften haben dagegen angekündigt, so lange auf die Straße zu gehen, bis der Vertrag mit First Quantum annulliert wird. Dieser wurde am 20. Oktober von der Regierung unterzeichnet und gewährt dem Unternehmen ein 20-jähriges Schürfrecht mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 20 Jahre. Dafür soll der Staat jährliche Einnahmen in Höhe von 375 Millionen Dollar bekommen. Die Regierung behauptet, der neue Vertrag biete bessere Bedingungen als der vorherige. (APA, 8.11.2023)