Offenburg, Schule, Schussattacke
Die Schule in Offenburg war großräumig abgesperrt.
IMAGO/Christina Häußler / Einsat

Offenburg – Nach dem Schusswaffenangriff eines Jugendlichen auf einen Mitschüler in der süddeutschen Stadt Offenburg ist das Opfer gestorben. Der Minderjährige sei im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt am Donnerstag mit. Der gleichaltrige mutmaßliche Täter war nach dem Angriff in einem Klassenzimmer festgenommen worden – die Ermittler gehen von einem "persönlichen Motiv" für die Tat aus.

Die Schule war weiträumig abgesperrt. Das Opfer wurde nach der Attacke in ein Krankenhaus gebracht. Über Einzelheiten der Verletzung gab es zunächst keine Angaben. Der minderjährige Tatverdächtige, ein Deutscher, werde kriminaltechnisch untersucht, wie die Ermittler sagten. Das Motiv für den Angriff dürfte im persönlichen Bereich liegen. Wie ein Polizeisprecher in der Nähe des Tatorts ergänzte, gab es nach ersten Erkenntnissen eine Vorbeziehung zwischen dem mutmaßlichen Täter und seinem Opfer.

Rund 180 Schüler wurden laut Polizei aus der Schule gebracht. Die jungen Menschen wurden von geschultem Personal betreut und konnten danach zu ihren Eltern, wie die Polizei mitteilte. Offenburg liegt im Bundesland Baden-Württemberg.

Angriff in Klasse

Nach dpa-Informationen soll sich der Angriff direkt in der Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Ein Erwachsener, der nicht zur Schule gehöre, soll den Jugendlichen gestellt haben – Hintergründe dazu blieben zunächst unklar. Das Einschreiten sei ein glücklicher Umstand gewesen – es hätte noch mehr passieren können. Der mutmaßliche Täter habe Munition dabeigehabt.

In der betroffenen neunten Klasse werden in Deutschland üblicherweise Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren unterrichtet. Die betroffene Schule ist nach eigenen Angaben ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Schülerinnen und Schüler werden in 15 Klassen unterrichtet.

Erst am Mittwoch hatten zwei Buben in einer Schule in Hamburg eine Lehrerin mit einer Art Schusswaffe bedroht und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Erst nach vier Stunden konnten die Einsatzkräfte Entwarnung geben. Fast zeitgleich gab es an einer anderen Schule ebenfalls Alarm wegen einer Bedrohungslage. Auch hier wurde eine pädagogische Kraft bedroht. In diesem Zusammenhang wurden dort wenig später vier Burschen im Alter von elf, zwölf, zwölf und 14 Jahren und im weiteren Verlauf noch ein 13-Jähriger festgenommen und insgesamt drei mutmaßliche Spielzeugwaffen sichergestellt. Ein Zwölf- und der 13-Jährige werden verdächtigt, für die Bedrohung in Hamburg verantwortlich zu sein. (APA, 9.11.2023)