Rapid
Rapid
Nicht nur Zoran Barisic ist gespannt, wie die Partie ausgehen wird.
APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Hartberg/Innsbruck/Lustenau - Im letzten Spiel vor der Länderspielpause will Rapid den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen prolongieren. In der 14. Runde der Bundesliga wartet beim TSV Hartberg am Samstag (17.00 Uhr/Sky) allerdings eine besonders knifflige Aufgabe auf die Hütteldorfer. Denn die Oststeirer von Trainer Markus Schopp sind das Überraschungsteam der Saison und liegen in der Tabelle als Vierter zwei Plätze und vier Punkte vor Grün-Weiß.

"Es wartet eine riesengroße Herausforderung auf uns", sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic, dessen Team in den vergangenen neun Pflichtspielen nur eine Niederlage kassiert hat. Zuletzt feierten die Wiener zwei Siege im ÖFB-Cup in Amstetten (5:1) und in der Liga in Altach (2:0). Auch das dritte Auswärtsspiel in Folge soll positiv gestaltet werden. "Wir brauchen eine sehr gute Leistung und ich hoffe, dass wir an die letzten Spiele anknüpfen können. Wir wollen mit drei Punkten nach Hause fahren", erklärte der Coach.

Rapid-Innenverteidiger Leopold Querfeld gab sich zuversichtlich. "Hartberg macht es dieses Jahr extrem gut. Aber wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, denke ich nicht, dass wir große Probleme haben werden, wenn wir konsequent die Tore machen und konsequent verteidigen", sagte der 19-Jährige. Die Hartberger sind aber ebenfalls gut in Form und gehen nach dem 1:0-Hinspielsieg im August in Wien selbstbewusst in die Partie.

"Sie sind sehr stark, eine sehr unterschätzte Mannschaft. Möglicherweise auch deshalb, weil Hartberg jetzt nicht den klingendsten Namen hat", betonte Barisic. Zudem könne die Schopp-Truppe befreit aufspielen. "Hartberg hat nichts zu verlieren und viel zu gewinnen." Mit drei Siegen in den jüngsten vier Ligaspielen festigten die Steirer ihren Platz im Spitzenfeld, besonders die Offensive zeigte sich zuletzt gegen Blau-Weiß Linz (3:2) und Austria Lustenau (4:0) in Torlaune.

Für Schopp, der auf den gesperrten Kapitän Jürgen Heil verzichten muss, ist das Heimspiel jedenfalls ein Highlight. "Wenn der Gegner Rapid heißt, ist es noch einmal was Spezielles. Für uns ändert sich dadurch aber wenig", sagte der Trainer.

WSG hofft auf Trendumkehr

Bei der WSG Tirol ist nicht schnell Feuer am Dach, nach sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Folge herrscht allerdings aktuell doch Brandgefahr. "Wir wollen und müssen fast den Bock umstoßen gegen Altach und den Dreier einfahren", verlautete WSG-Trainer Thomas Silberberger vor dem Heimspiel gegen die Vorarlberger am Samstag (17.00 Uhr). Ihren letzten Sieg holten die Tiroler mit einem 3:2 in Lustenau am 17. September ausgerechnet gegen einen "Ländle-Club".

Es war auch zugleich der einzige in der laufenden Ligasaison. Das einzig Positive für die WSG ist, dass die Ausbeute der weiter sieglosen Lustenauer mit bisher drei Remis noch schlechter ist, die "Rote Laterne" noch zwei Zähler entfernt ist. Mit einem Erfolg gegen Altach in Innsbruck könnte zumindest etwas der Anschluss an den Neunten Altach und Zehnten Blau-Weiß Linz (je 13) gewahrt werden.

"Natürlich ist es eine Art Muss-Sieg, damit wir wieder ein bisschen Tuchfühlung auf die Mannschaften vor uns kriegen. Aber das Einzige, was wir müssen, ist, die ganze Woche an uns glauben und das tue ich vorbehaltlos und deswegen wird es auch ein spannendes Spiel", sagte der Tiroler. Die Altacher wollen in diesem reüssieren und den Vorsprung auf den Vorletzten mit einem Auswärtssieg auf elf Punkte ausdehnen.

"Für sie ist es ein sehr wichtiges Spiel, damit sie den Anschluss nicht verschlafen, wir wollen aber schauen, dass wir die Gegner hinten auf Abstand halten und den Blick nach oben nicht verlieren", sagte Altach-Trainer Joachim Standfest. Respekt vor dem Gegner ist trotz der WSG-Niederlagenserie vorhanden. "Wattens war zuletzt gegen Salzburg (Anm.: 0:2) nahe an einem Punktgewinn dran, hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, auch wenn es die Ergebnisse nicht so zeigen."

Für beide Teams lief es zuletzt in der Liga ergebnistechnisch nicht nach Wunsch. Die Altacher holten auch nur zwei Punkte in den jüngsten fünf Runden. Wie für die Tiroler gab es für sie in dieser Zeit auch kein Tor, wobei sie zwischendurch mit einem 2:0 gegen BW Linz im ÖFB-Cup-Achtelfinale sehr wohl getroffen haben. "Solange man zu Chancen kommt und im Cup gegen einen Bundesligisten zwei Tore macht, sehe ich das Problem nicht", so Standfest.

WAC gastiert beim Schlusslicht

Vor dem Abschied aus dem Reichshofstadion sucht die Lustenauer Austria wieder einmal das Positive. Die desaströse Bilanz von drei Zählern aus 13 Runden soll beim Ligaschlusslicht am Samstag (17.00 Uhr) gegen den Wolfsberger AC wieder zur Seite geschoben werden. Trainer Markus Mader ortete nach dem unglücklichen 0:1 bei der Wiener Austria ein "anderes Gesicht" bei seiner Elf als bei den davor gesehenen Niederlagen. Der WAC reist jedoch im Hoch ins "Ländle".

Das 4:0 im Kärntner Derby gegen Klagenfurt hat dem Tabellenachten Auftrieb verschafft. Mit einem Erfolg in Lustenau würden die "Wölfe" im Rennen um einen Platz in den Top Sechs wichtige Punkte einfahren. Nur als Zuschauer dabei ist Manfred Schmid, der seine Rot-Sperre absitzt. "Den Derbysieg haben wir alle genossen, er hat uns sehr viel Spaß gemacht. Diesen Spaß wollen wir auch ins Spiel gegen Austria Lustenau mitnehmen", sagte der WAC-Cheftrainer.

Nach der Partie gibt Lustenau die große Abschiedsparty von der heimischen Kulisse. Während des Neubaus des Reichshofstadions (Kostenpunkt 18 Mio. Euro) spielt die Austria in Bregenz. Da in der Bundesliga eine Rasenheizung Pflicht ist, steuerten die Lustenauer 600.000 Euro zur Installation einer solchen bei. Ansonsten hätte die Austria ihr Ausweichquartier in Innsbruck aufschlagen müssen. Ein Szenario, das die Verantwortlichen unbedingt vermeiden wollten.

Mader hoffte auf ein Erfolgserlebnis zum Abschied. "Eine unglaubliche Geschichte geht zu Ende, es wäre also umso schöner, wenn wir dieses Kapitel des Reichshofstadions mit einem Sieg beenden würden", sagte der Vorarlberger. (APA, red, 10.11.2023)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 14. Runde (alle Spiele live auf Sky Sport Austria):

Samstag:

SC Austria Lustenau - Wolfsberger AC (Lustenau, Reichshofstadion, 17.00 Uhr, SR Barmaksiz). Bisheriges Saisonergebnis: 1:1 (a).

Lustenau: Schierl - Anderson, Moltenis, Mätzler, Grujcic, Diallo - Tiefenbach, Surdanovic, Rhein - J. Schmid, Baden-Frederiksen

Es fehlen: Grabher (gesperrt), Fridrikas (Muskelverletzung), Maak (nach Rücken-OP), Devisate (Kreuzbandriss)

Fraglich: Boateng (fehlende Spielgenehmigung)

WAC: Bonmann - Baumgartner, Piesinger, Kennedy - Jasic, Tijani, Omic, Scherzer - Ballo, Bamba, Boakye

Es fehlen: Altunashvili (gesperrt), Röcher (Hüfte)

* * *

TSV Hartberg - SK Rapid (Hartberg, Profertil Arena, 17.00 Uhr, SR Jäger). Bisheriges Saisonergebnis: 1:0 (a)

Hartberg: Sallinger - Brückner, Komposch, Bowat, Pfeifer - Kainz, Sangare - Frieser, Lang, Avdijaj - Entrup

Es fehlt: Heil (gesperrt), Ehmann (Schulter)

Rapid: Hedl - Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer, Auer - Oswald, Kerschbaum - Kühn, Seidl, Grüll - Burgstaller

Es fehlen: Hofmann (Hüftbeuger), Cvetkovic (Knie), Kongolo (verletzt)

* * *

WSG Tirol - SCR Altach (Innsbruck, Tivoli Stadion, 17.00 Uhr, SR Harkam). Bisheriges Saisonergebnis: 0:1 (a)

WSG: Stejskal - D. Gugganig, Bacher, Okungbowa, Schulz - Taferner, Ogrinec, Üstündag, Ertlthaler - Diarra, Prelec

Es fehlen: Sulzbacher (gesperrt), Oswald (Bandscheiben-OP), Müller (Achillessehnenreizung), Blume (Knochenödem), Vötter (Bänderriss im Sprunggelenk), Ranacher (angeschlagen)

Altach: Stojanovic - Fe. Strauss, L. Gugganig, Koller - Gebauer, Jäger, Bähre, Lukacevic - Fadinger - Nuhiu, Santos

Es fehlt: Bukta (rekonvaleszent)

Fraglich: Prietl (angeschlagen)