Ein Zweikampf.
Hartberg schickte Rapid ohne Punkte auf die Rückreise nach Wien.
APA/RICHARD PURGSTALLER

Hartberg – Der TSV Hartberg hat seinen Erfolgslauf in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Die Steirer feierten am Samstag gegen Rapid durch ein Tor von Christoph Lang (6.) einen 1:0-Heimsieg und schlossen damit als Tabellenvierter nach Punkten zum Dritten LASK auf. Die Hütteldorfer hingegen rutschten nach zahlreichen vergebenen Chancen auf Rang sieben ab und befinden sich damit acht Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs auf Kurs Richtung Qualifikationsgruppe.

Vor den Augen von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und über 5.000 weiteren Zuschauern in der erstmals seit fünf Jahren ausverkauften Profertil Arena fanden die Gäste die erste Möglichkeit vor - Guido Burgstaller prüfte Hartberg-Goalie Raphael Sallinger nach einem Corner per Kopf (5.). Im Gegenzug fiel das einzige Tor des Abends: Lang zog von rechts, nicht entscheidend attackiert von Martin Moormann, nach innen und schloss mit seinem linken Fuß ins lange Eck ab.

Rapid antwortete mit dem nächsten gefährlichen Eckball, diesmal war Sallinger nach einem Volley von Roman Kerschbaum zur Stelle (8.). In der Folge diktierten die Hütteldorfer klar das Geschehen, Hartbergs Neo-Teamstürmer Maximilian Entrup war abgemeldet, dennoch wollte der Ausgleich nicht gelingen. Die beste Chance vor der Pause vergab Burgstaller, sein Kopfball nach Flanke von Nicolas Kühn landete in den Armen von Sallinger (41.).

Sallinger hält den Sieg fest

Nach dem Seitenwechsel wurde die Überlegenheit der Wiener noch drückender. Die Mannschaft von Zoran Barisic ließ es jedoch an Effizienz vermissen und scheiterte immer wieder am starken Sallinger. Der Keeper parierte einen Schuss von Marco Grüll (51.) und hatte Glück, als ein Lupfer von Burgstaller an die Außenstange ging (51.) und Kühn völlig freistehend aus wenigen Metern über das Tor schoss (53.).

Das Chancen-Stakkato setzte sich fort: Sallinger glänzte bei einem von Paul Komposch abgefälschten Burgstaller-Schuss (63.) und bei weiteren Sitzern von Kühn (71.) und Burgstaller (71. und 72.). Am Ende rettete Hartberg den Vorsprung mit viel Kampfgeist über die Zeit und holte damit den vierten Sieg aus den jüngsten fünf Runden. Für Rapid schauten aus den jüngsten vier Liga-Partien nur vier Punkte heraus. Schon das erste Duell beider Clubs, die nun schon durch sieben Punkte getrennt sind, hatte im August in Wien ein 1:0 für Hartberg gebracht. (APA, 11.11.2023)

Ergebnis:

TSV Hartberg - SK Rapid 1:0 (1:0)
Hartberg, Profertil Arena, 5.000 (ausverkauft), SR Jäger

Tor: 1:0 (6.) Lang

Hartberg: Sallinger - Brückner (83. Kainz), Komposch, Bowat, Pfeifer - Diakite - Lang (76. Rotter), Avdijaj, Sangare, Prokop (64. Frieser) - Entrup (83. Fillafer)

Rapid: Hedl - Kasanwirjo (81. Schick), Querfeld, Sollbauer (88. Mayulu), Moormann - M. Oswald (64. Sattlberger), Kerschbaum (64. Grgic) - Kühn (81. Gale), Seidl, Grüll - Burgstaller

Gelbe Karten: Bowat, Prokop, Fillafer bzw. Kasanwirjo, Sollbauer, Moormann

Stimmen:

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Mit unserem frühem Tor war es für Rapid klar, dass sie mehr Risiko gehen. Dadurch haben sich für uns mehr Räume ergeben, die wir aber schlecht bespielt haben. Am Ende war es ein glücklicher Sieg gegen einen Gegner, der uns in vielen Phasen des Spiels viele Aufgaben gegeben hat. Aber wenn man solche Spiele auch gewinnen kann, ist etwas Großes im Entstehen. Die Mannschaft hat seit Sommer einen riesengroßen Schritt gemacht. Von uns war es gegen den Ball zu wenig, doch wir nehmen die Punkte und sind in einer sehr guten Position. Es ist ein schöner Moment. Wohin die Reise geht, wird man sehen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten viel Spaß in Hartberg haben werden."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben verloren, weil wir eine Vielzahl an Möglichkeiten ausgelassen haben und Sallinger einen Sahnetag erwischt hat. Für uns war das gegnerische Tor wie zugenagelt. Meine Mannschaft hat eine sehr gute Leistung geboten, doch wie so oft geraten wir mit dem ersten Schuss des Gegners in Rückstand. Trotzdem sind wir immer drangeblieben. Wir müssen vor dem gegnerischen Tor lockerer werden, dann kommst du in einen Flow und erzielst Tore am Fließband. Das hat mit Selbstvertrauen, innerer Ruhe und auch Erfahrung zu tun."

Christoph Lang (Hartberg-Torschütze): "Das war heute eines unserer schlechtesten Spiele der Saison. Aber es ist auch eine Qualität, zu gewinnen, wenn man einmal schlecht spielt. Wir haben keine Intensität im Anlaufen reinbekommen."

Guido Burgstaller (Rapid-Kapitän): "Hartberg ist mit dem ersten Schuss in Führung gegangen, aber wer die zweite Hälfte gesehen hat, weiß, dass die Niederlage unverdient war. Natürlich hat ab und zu ein bisschen das Glück gefehlt, der Tormann war auch überragend, trotzdem müssen zwei bis drei Tore schießen. Normalerweise müssen wir dieses Spiel 6:2 gewinnen. Wir sind selbst schuld. Wenn wir kein Tor schießen, dürfen wir uns auch nicht beschweren."