Gute Baumeister

Feldhamster sitzt in einer Wiese und frisst Grashalme
Die Backentaschen der Feldhamster sind sehr praktisch: darin können sie Futter in ihre unterirdischen Bauten tragen.
imago images/blickwinkel

Feldhamster sind die einzige Hamsterart, die in freier Wildbahn auch in Österreich vorkommt. Die Tiere sind ungefähr so groß wie Meerschweinchen und besonders gut an ihrem gemusterten Fell zu erkennen. Die Hamster haben einen braunen Rücken, weiße Flecken an der Seite und einen schwarzen Bauch. Sie fressen Gräser, Getreide und Feldfrüchte wie zum Beispiel Karotten und Erbsen. Und manchmal auch Insekten. Sie sind vor allem am Abend und in der Nacht aktiv. Den Tag verbringen sie in ihren Höhlen, die sie unter Feldern anlegen. Die Hamsterwohnungen sind weitverzweigt mit Tunneln und Höhlen zum Schlafen und Fressen. Es gibt sogar eigene Kammern, in denen die Hamster ihr Geschäft erledigen. In jedem Bau lebt ein Hamster, denn die Tiere sind Einzelgänger. Von Oktober bis April halten sie Winterschlaf. Nur gelegentlich wachen sie zum Fressen auf. Ihren Bau müssen sie dafür aber nicht verlassen, denn in ihren Futterkammern lagern sie Samen und Körner.

Angriffslustig

Feldhamstermutter mit Nachwuchs in einer Höhle
Die Feldhamstermutter trägt ihre Jungen in die Höhle.
imago images/Nature Picture Library

Die rundlichen Hamster sehen zwar sehr niedlich aus, haben es aber faustdick hinter den Ohren. Wenn sie sich bedroht fühlen, stellen sie sich auf ihre Hinterbeine und blasen ihre Hamsterbacken auf. So wirken sie größer und bedrohlicher. Außerdem fauchen und knurren sie und fletschen ihre Zähne. Zur Not springen die Hamster ihre Feinde sogar an. Mit diesem Überraschungsangriff versuchen sie Füchse oder auch Hunde abzuschrecken. Zu den Feinden der Hamster gehören aber auch Greifvögel wie Falken. Ihnen versuchen sie zu entkommen, indem sie sich in Höhlen fallen lassen, die sie extra dafür gebaut haben. Da die Hamster viele Feinde haben, müssen sie schnell erwachsen werden. Die Weibchen sind nur 20 Tage trächtig und bekommen mehrmals im Jahr etwa sechs bis zehn Jungtiere. Die ersten drei Wochen verbringen die Hamsterbabys in der Höhle, mit nur zehn Wochen sind sie bereits ausgewachsen. Feldhamster werden bis zu vier Jahre alt.

Bedrohte Tierart

Feldhamster zwischen Zweigen.
Leider sind Feldhamster vom Aussterben bedroht. Die Menschen müssten daher darauf achten, ihre Lebensräume zu erhalten.
NATURSCHUTZBUND/DOMINIK MOSER

Leider sind Feldhamster vom Aussterben bedroht. Das bedeutet, dass es nicht mehr viele Tiere gibt und sie vielleicht in Zukunft bald ganz verschwinden könnten. Der Grund dafür ist, dass die Hamster immer weniger Orte finden, an denen sie ungestört leben können. Viele Wiesen werden verbaut, und unter Beton können die Hamster keine Tunnel graben. Auch Veränderungen in der Landwirtschaft machen den Hamstern das Leben schwer. Felder werden heute oft zeitiger im Jahr abgeerntet als früher. Dadurch können die Hamster nicht genug Körner für die Wintermonate sammeln. Es kommt auch vor, dass die Hamsterbauten durch landwirtschaftliche Maschinen zerstört werden. Tierschützerinnen und Tierschützern fordern daher, dass neben Feldern naturbelassene Grasstreifen stehen bleiben sollten und es unverbaute Feldwege gibt. In Gebieten, in denen Feldhamster leben, sollten Felder zudem nicht zu tief gepflügt werden. Auf der Website naturbeobachtung.at kannst du melden, wenn du einen Feldhamster siehst, und so zu seinem Schutz beitragen. (Birgit Riegler, 19.11.2023)