Erik Prince
Blackwater-Gründer Erik Prince soll mit der Firma Airborne in Wiener Neustadt zusammengearbeitet haben, um zwei Agrarflugzeuge zu voll ausgerüsteten Kampfflugzeugen umzubauen.
AP / Alex Brandon

Wiener Neustadt – Am Landesgericht Wiener Neustadt startet am Donnerstag nach jahrelangen Ermittlungen gegen die Airborne Technologies GmbH rund um die Ausfuhr von zwei Flugzeugen ein Prozess wegen des Verstoßes gegen das Kriegsmaterialgesetz. Es gibt fünf Angeklagte, unter ihnen ist Erik Prince, Gründer der Söldnerfirma Blackwater, Geschäftsmann und Intimus von Ex-US-Präsident Donald Trump. Die Angeklagten werden sich laut Verteidigung nicht schuldig bekennen. Fortgesetzt wird die Verhandlung am 14. Dezember.

Agrar- in Kampfflugzeuge umgewandelt

Kern des Vorwurfes ist, dass zwei zivile Agrarflugzeuge der Marke Ayres Thrush von Airborne-Mitarbeitern zu militärischen Maschinen umgebaut und ohne die dann erforderliche Bewilligung nach dem Kriegsmaterialgesetz ins Ausland gebracht worden sein sollen. Ein Flugzeug landete in Bulgarien, eines via Zwischenstopp Malta im Südsudan.

Der von der Verteidigung bestrittene Tatplan soll von Prince, der bis 2018 an Airborne über ein Unternehmenskonstrukt beteiligt gewesen war, und dem fünftangeklagten ausgebildeten Piloten und Berater gekommen sein. Er lautete aus Sicht der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, die letztlich als Kriegsmaterial einzustufenden Maschinen gewinnbringend und unauffällig außer Landes zu schaffen. Im Fall eines Schuldspruchs drohen den Angeklagten bis zu drei Jahre Haft. Beantragt wurde auch die Verhängung einer Verbandsgeldbuße gegen die Airborne Technologies GmbH mit Sitz in Wiener Neustadt. (APA, 16.11.2023)