Dass Elon Musk und seine Firmen ein Faible für eigenwillige und eher teure Promotion-Artikel haben, wissen wir spätestens seit dem Mini-Flammenwerfer der Boring Company. Auch der neueste Merch des Unternehmens, dessen praktische Tätigkeit bislang einen einspurigen Tunnel in Las Vegas umfasst, fällt einigermaßen originell aus. Es ist ein Parfum mit der Bezeichnung "Burnt Hair" (Verbranntes Haar), wobei der Name auch Programm sein soll.

Bei Tesla wiederum hat man Bier für diese Zwecke entdeckt. Anlässlich der Einweihung der deutschen Gigafactory hatte Musk den Verkauf des Gerstensafts unter eigener Marke angekündigt und dieses Versprechen in diesem Frühjahr mit dem "Gigabier" eingelöst. Für 90 Euro konnten drei Flaschen in auffälligem Design erworben werden. Der Inhalt, ein Pils, bekam gute Kritiken.

Anders sieht das nun beim zweiten Anlauf aus. Zur Feier des kommenden "Cybertruck Delivery Event" am 30. November kam ebenfalls ein Bier auf den Markt, getauft "Cyberbeer". Gebraut wird es von der Brauerei Buzzrock in Kalifornien aus "deutschem Premiummalz, Nobelhopfen und Wasser". Genauer gesagt kommen sogar zwei Hopfensorten, Saazer und Hallertauer Mittelfrüh, zum Einsatz. Das helle Lager soll Geschmacksnoten von Tee und Zitrus bieten. Kostenpunkt: 150 Dollar für zwei Flaschen à 0,33 Liter sowie zwei auffällig kantige Keramikkrügerln, die man als "Cyberstein" bezeichnet.

Die öffentlichen Reaktionen auf das zweite Bier, das von Tesla vermarktet wird, fallen allerdings nicht sonderlich enthusiastisch aus. Es gibt Lob für die aufwendige Verpackung und die Krüge. Doch das Getränk selbst vermag nicht zu überzeugen, finden auch so manche Fans des Unternehmens.

So etwa Jeremy Judkins, der nach eigenen Angaben eine Photovoltaikanlage von Tesla inklusive Powerwall nutzt und einen Tesla Model 3 fährt. "Der Cybertruck-Event ist hoffentlich besser als dieses Bier", resümiert er seine Verkostung. Gegenüber "Business Insider" beschrieb er den Geschmack als "unterdurchschnittlich".

Auch Brian Stone, Immobilieninvestor und Model-S-Fahrer, zeigt sich wenig angetan. Wobei er das Pech hatte, Bierflaschen mit rostigen Verschlüssen zu bekommen. Aber nicht nur das, auch das Bier selbst sei "eklig", schreibt er. In einer Antwort auf einen Kommentar gibt er außerdem an, gleich drei Sets erworben zu haben.

Auch andere Reaktionen mit ähnlichen Eindrücken lassen sich finden. Allerdings, so meint Judkins, dürfte es ohnehin nicht um den Geschmack gehen, sondern darum, dass es sich um recht einzigartige Produkte in limitierter Auflage handelt. "Ich denke, für 150 Dollar werden die meisten Leute das wie ein Sammlerstück behandeln und haben gar nicht vor, es jemals zu öffnen", sagt er. Ob diese Wette aufgeht, wird sich zeigen, wenn vielleicht in einigen Jahren das Tesla-Bier auf Onlineplattformen zur Versteigerung gelangt. (red, 16.11.2023)